Das dritte Album in knapp sieben Jahren beweist, dass hier nicht am Fliessband produziert wird und Gut Ding durchaus Weile haben will. OhGr, das Seitenprojekt von Skinny Puppy Frontmann Nivek Ogre und Mark Walk überzeugt auch auf dem neuen Werk wieder als innovatives, inspiriertes und tiefgehendes Projekt mit einer wahnwitzigen Reise durch die vielfältigsten Klangstrukturen.

Schon der Opener "Shhh" zeigt auf, wohin die Reise auf "Devils In My Details" geht: Songstrukturen abseits der Norm, ineinander verwobene Tracks, treibende Rhythmen wechseln mit ambientartigen Soundlandschaften und erzeugen lebhafte Phantasien im Kopf des Zuhörers: Von einer Sekunde auf die Andere wandelt sich der Song und ganz neue Klangstrukturen treten zu Tage. Chaotisch und aufwühlend, dann wieder strukturiert und beruhigend - aurale Skulpturen, die den Hörer nicht loslassen. Zusammen mit OhGrs Texten und Interpretation wahrlich etwas, das nicht mal so eben nebenbei konsumiert werden will.

"Devils In My Details" kann aber nicht nur als das zusammenhängende Opus genossen werden das es ist, sondern auch die einzelnen Tracks können jeder für sich seine Wirkung entfalten. Highlights sind hier "Feelin' chicken", "Shhh" und "Three", genauso wie "Whitevan", der Rausschmeisser "Witness", "Smogharp" und das kurze "D.Angel". Teilweise kommen die Songs mit einer trügerischen Sanftheit daher, nur um das Chaos sich nachher noch brachialer Bahn brechen zu lassen.

Höchst abwechslungsreich und verspielt kann man OhGrs jüngstes Oeuvre allen Skinny Puppy und OhGr Fans bedenkenlos empfehlen. Wer genreüberschreitende Musik und experimentelle Sounds mag, sollte ebenfalls ruhig ein bis zwei Ohren riskieren.