Losttrooper nennt sich die Person hinter dem deutschen Projekt "Dunkelwerk" und konnte schon durch diverse Veröffentlichungen auf Samplern, sowie durch Remixe auf sich aufmerksam machen. Dunkelwerk kreiert dunkle (wie der Bandname schon vermuten lässt ) aber doch größtenteils tanztaugliche elektronische Musik. Die Sounds gehen im Großen und Ganzen recht okay, beinhalten Sie doch nette Orchestral klingende Zutaten, sowie gute Flächenklänge und Melodien. Aber natürlich ebenso prasselnde Bassdrums, Bässe und weitere Zutaten um die Tanzflächen zu füllen.

Das Thema der Platte ist die Niederlage, dieses wird durch diverse Sprachsamples - die durchweg Weltkrieg 1 und 2 zum Thema haben - unterstützt, sowie natürlich durch die Songtexte. Der Gesang ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache relativ rauh zwar kommt er daher, aber auf Dauer ermüdend, deutscher Sprechgesang bringt glücklicherweise eine Prise Abwechslung. Leider hört sich das Material mit zunehmender Spielzeit etwas eintönig an, obwohl der Silberling stark mit "Bastard" startet (u.a. auch einer der Top Songs des Interbreeding VII Samplers), verflacht es im Laufe der Spielzeit. Sowie nerven mich persönlich die Samples dann doch, bei 2-3 Stücken ginge es okay,aber auf gesamte Albumlänge gesehen wird es schon kritisch. Klar, wenn eine Band ein Konzept hat und dieses in der Musik umsetzt, ist das immer positiv. Dieses sollte aber nicht zu Lasten der musikalischen Qualität, sowie des Abwechslungsreichtumes gehen.

Für ein Debutalbum ist "Troops" allerdings schon ziemlich ordentlich und die gute Produktion und das handwerkliche Können des Musikers, sowie die gute Spielzeit von 65 Minuten sollen daher mit 4 Sternen belohnt werden. Dazu trägt auch der recht gut gelungene The Retrosic Mix von "Bastard" bei, während die Bearbeitung des "Sternensoldaten" der EBM Recken von Plastic Noise Experience doch etwas abfällt. Sicher wird man sich weiterentwickeln und diverse Schwächen ausbügeln, so dass es nächstes Mal vieleicht sogar zu noch mehr reichen wird. Da es sich hier doch um zum Teil kontroverses Material handelt, sollte jeder selbst entscheiden ob die Umsetzung des Themas für ihn akzeptabel ist, Hörproben und auch Interviews mit dem Herrn "Losttrooper" sind reichlich vorhanden.

Allerdings frage ich mich, ob die Umsetzung des Songs Dresden, nicht ein bisserl "unsensibel" ist, ein ruhiger, trauriger Song evtl. sogar mal gänzlich ohne Beats, wäre meines Erachtens diesem schrecklichen Ereignis im letzten Jahr des zweiten Weltkrieges, als Deutschland schon geschlagen darnieder lag, eher gerecht geworden. Aber wie schon erwähnt, ein jeder bilde sich seine eigene Meinung und diese kannst Du, lieber Medienkonverter Leser natürlich gerne hier zur Diskussion stellen, indem Du unsere komfortable Kommentar Funktion benutzt ! Danke :)