Das ist rekordverdächtig! Das Info der Plattenfirma zum Album ‚Wombat’ schafft es, auf einer Seite genau zehn Bands/Künstler zu referenzieren, die mit der Musik von Zue irgendwie in Verbindung stehen. Da wären: Beck, EMF, die Soup Dragons, die Happy Mondays, Kraftwerk, Manu Chao, Peter Licht, Blur, Winson und Mellow Mark. Hört sich wild an, oder? Ist aber alles halb so schlimm! Zue verbinden tatsächlich verschiedenste Ideen in den zwölf vorliegenden Songs und erfinden sich von Song zu Song neu. Der Opener ‚Das Große Glück’ stimmt mich der Band wohlgesonnen. Tatsächlich findet sich – wie versprochen – eine Kraftwerkmelodie allerdings hinterlegt mit Gitarrensounds. Ein ‚Yeah, yeah, yeah, yeah!’ am Ende des Songs deutet allerdings schon darauf hin, was folgen wird. ‚Das ist alles nur ein Film’ mit Slide-Guitar führt auf die entspannte Seite von Zue, während in ‚Cowboy’ eher die Manchester–Fraktion der frühen 90er mitgroovt. Bei ‚Jeden Morgen’ fühle ich mich vor allem im Refrain an gute, alte Odelay-Zeiten mit Herrn (Beck) Hansen erinnert. Die Soup-Dragons finden sich in ‚Vielleicht ist heute der letzte Tag auf Erden’ wieder und so reihen sich Song für Song alle angegebenen Einflüsse aneinander... Es eröffnen sich mir sogar noch weitere Referenzen, so schwingt bspw. Selig in ‚Autobahn II’ mit. Schließlich wird das Album nach einer Dreiviertelstunde mit einem relaxten Reggae-Track mit eingeflochtener Melodie aus Kraftwerks ‚Model’ beendet. Auf dem Cover der CD fügt sich als Gesamtbild ein kleiner, brauner Wombat aus Steckperlen verschiedenster Farben zusammen. Die Songs auf der CD sind ähnlich verschiedenfarbig, allerdings fehlt mir hierbei das Zusammenfließen zu einem schlüssigen Ganzen. Zu deutlich greifen Zue Songstrukturen und Sounds Ihrer Vorbilder auf, ohne dabei Ihren eigenen Stil zu finden und das Album für den Hörer fließend zu gestalten. Und so muss ich zugeben, dass sich neben ‚Das große Glück’ bei mir leider nicht das große Glück rundum einstellen konnte...