Kennt jemand noch Gil Ofarim? Vor ein paar Jahren war er ein kleiner Teenie-Star, der mit seinem Softpop irgendwann, auf halber Strecke zum großen Ruhm von der Bildfläche verschwand. Jetzt ist Gil wieder da, aber nicht mit Schmusemusik für Mädchen von 11 bis 15 Jahren, sondern mit klassischem Rock, der auch gestandenen Männern gefallen könnte. ZOO ARMY heißt sein neues Projekt. Das erste Album trägt den Titel „507“. ...ja und dieses Album hat es in sich. Der kleine Gil ist zum großen Mann geworden, der sein Instrumente beherrscht und der auch stimmlich gereift ist. Zusammen mit Bruder Tal, Roland Söns und Dominik Scholz hat Gil 13 krachige Songs aufgenommen, die sowohl die Leisetreter als auch die Hardliner des Rock begeistern dürften. Dabei ist es den Schwaben sogar gelungen einige der üblichen Rockklischees abzustreifen und einen ganz eigenen Stil zu kreieren. Die plötzlichen Schwankungen zwischen Wucht und Gedämpftheit in den Liedern frischen das Ganze noch zusätzlich auf. Auch in Punkto Produktion und Mixing – ein oft heikles Thema in der Rockmusk – hat man im Hause ZOO ARMY nichts versäumt. Die Songs sind insgesamt alle sehr simpel gestrickt und so eingängig und punktiert, dass jedes Lied zum Ohrwurm wird. Dennoch möchte ich das Album nicht als flach oder zu glatt herunterschreiben, denn die vorgelegten Rockbretter und Kuschelballaden sind für ein Debüt wirklich beachtlich. Man kann Gil nur wünschen, dass sein Teenie-Image alter Tage nicht so viele potentielle Hörer verschreckt. VIVA und MTV haben ihn bis jetzt scheinbar fast völlig in Ruhe gelassen, was – denke ich – als gutes Zeichen zu werten ist. Ich drücke die Daumen für ZOO ARMY und spreche eine solide Kaufempfehlung aus.