Nach der Veröffentlichung ihres Erstlings "Tourists To This World" und dem damit verbundenen Achtungserfolg ging es für das Quartett um Frontmann Iven Cole und Soundtüftler Markus Estbourg stetig weiter nach vorn. Auch Live waren sie äusserst gefragt und schafften es so z.B. in diesem Jahr als Eröffnungsact auf dem Kölner Amphi Festival aufzutreten. Drei Jahre haben sich ZIN Zeit gelassen, bevor sie nun mit "The Definition" ihr neues Werk veröffentlichen, das sich anschickt, so ganz anders als das Debüt zu sein und ein neues Kapitel in der Bandgeschichte aufzuschlagen. Mit ruhigen Pianoklängen und einer etwas merkwürdigen Stimmung eröffnet "White Peaches" das Album, um nahtlos in das getragen rockende "2010" überzugehen, bei dem die elektronische Abteilung durch ihre frischen Sounds besonders glänzt. "Hohenschönhausen" ist ein routiniert rockiger Track, allerdings ohne echte Höhepunkte. Die Ballade "The Pilgrim" überzeugt durch ausgetüftelte Sounds und gutes Songwriting während "Schizophrenia" eher routiniert belanglos daherkommt, ähnlich ergeht es dem deutschsprachigen "Mondnacht". "Cellar Door" fällt zwar auch in die Kategorie Ballade entwickelt aber schon wieder einen ganz eigenen Charme. Das gleiche gilt für "We Claim Monarchy", das auch vom Tempo ein wenig anzieht und gerade in der Bridge überzeugt. "Rent My Soul" und "She" nehmen noch einmal wieder Tempo raus, bevor "Swim!" noch einmal richtig aufdreht und "Visual Bolero" dieses eigenwillige Album beschließt. ZIN gehen routiniert und sicher zu Werke: Ein leicht psychedelisches Feeling zusammen mit solide rockenden Gitarren und Drums, experimentierfreudiger Elektrornik und dazu die Stimme von Frontmann Iven Cole mit dem hohen Wiedererkennungswert sorgen für ein akustisches Erlebnis jenseits von 08/15 und Four-To-The-Floor. Als Anspieltipps sind "2010", "Cellar Door" und das wunderbare "'We Claim Monarchy" zu nennen. Da die meisten Songs nicht richtig zur Sache gehen, sondern eher im langsamen Tempo daherkommen, ist "The Definition" ein Album für gemütliche Abende vor dem Kamin. Alles in allem ein anspruchsvolles Album, das man wachsen lassen muss, auf das man sich einlassen können muss, das professionell, aber leider teilweise ein wenig zu routiniert daherkommt.