Vielen Fans der „Dreadfull Shadows“ wird sicher noch immer deren Auflösung im Jahr 2000 auf den Magen schlagen. Doch ihnen kann nun geholfen werden. Gründungsmitglied Sven Friedrich und ebenfalls „Ex-Dreadfull Shadow“ Norman Selbig fanden sich unter neuem Namen –nämlich „Zeraphine“- mit dem berliner Produzenten Thommy Hein wieder neu zusammen...Ein neues musikalisches Projekt war geboren. Was ist also geblieben von den alten Wurzeln, was ist neu hinzugekommen ? Der Gesang, wenn auch auf deutsch, ist immer noch ganz der alte, was sicherlich einen Teil der ehemaligen Fans freuen wird. Musikalisch ist es etwas progressiver geworden. E-Gitarren bilden immer noch ein Grundgerüst für den dunklen, rockigen Wave (wavigen Rock??) mit melancholischen Goth-Einflüssen. Schön zu hören ist dies in „Die Wirklichkeit“, der mit einer wunderbar treibenden Melodie und abwechslungsreichen Tempowechseln sofort Zugang zum Hörnerv findet. Es geht allerdings nicht immer nur temporeich zur Sache, sondern die lyrischen Texte um Trennung und menschliche Gefühle verlangen oft auch nach ruhigen Melodien, wie beispielsweise die Midtempo-Songs „Sterne sehen“ oder "Ohne Dich". Fazit : Auf „Kalte Sonne“ findet man 12 sehr abwechslungsreiche Stück, die nicht nur durch Svens markante Stimme sehr vertraut wirken. Außerdem belebt etwas mehr Elektronik als früher die melodiebetonten, melancholischen Rockstücke. Was mir jedoch wieder einmal auffällt, ist meine Abneigung zu deutschen Texten, auch wenn hier Text und Melodie zum Teil sehr schön harmonieren. Wer sich selbst einen Eindruck vom einmaligen Sound dieser Formation machen möchte, kann sich auf der Homepage der Band ein paar Real-Audio-Ausschnitte des Albums anhören. Ansonsten hat dann jeder ab 6. Mai 2002 die Gelegenheit, im Plattengeschäft seiner Wahl die CD zu erwerben.