Wenn man von Zebrahead spricht, möchte man meinen es ginge um eine Newcomer-Band aus den Staaten, dabei sind Zebrahead schon alte Hasen im Musikgeschäft. Im Jahr 1996 gegründet, haben sie den Durchbruch sowohl in ihrem Heimatland als auch in Europa noch nicht geschafft. Einzig in Japan zählen sie mit Konzerten vor über 50.000 Zuschauern, einem Platin- und einem Goldalbum zu den Großen unter den Rockbands. Mit ihrem neuesten Album „Phoenix“ wird sich das vielleicht ändern. Das mittlerweile achte Album der Kalifornier aus Orange County besticht durch eine sehr temporeiche Mischung aus Pop, Punk und aggressivem Rap, die musikalisch sehr nah bei Bands wie The Offspring, Sum 41, Blink 182 und Papa Roach anzusiedeln ist. Unterstützt von den erfolgreichen Produzenten Howard Benson, der in der Vergangenheit u. a. für Platten von Daughtry und POD verantwortlich war, und Cameron Webb, der bereits bei Projekten von Motörhead, Social Distortion und eben Papa Roach mitmischte, präsentieren sich Zebrahead durchweg energiegeladen und mit sehr viel Freude am Spielen. Dass auf dem Album durchaus Abwechslung zu finden ist, beweist beispielsweise The Juggernauts, welches durch weniger Aggressivität auffällt und leicht als Soundtrack eines der zahlreichen US-Teeniefilme durchgehen könnte. Ausgefallene Songtitel wie Mike Dexter Is A God, Mike Dexter Is A Role Model, Mike Dexter Is An A**hole oder Two Wrongs Don’t Make A Right, But Three Rights Make A Left mögen zwar durchaus ausgefallen sein, aber bezüglich der Einprägsamkeit kommen da schon Zweifel auf. Nichtsdestotrotz sind beide sehr gelungen. Ersterer lässt teilweise leise Ska-Ansätze erkennen, während letzterer neben eingängigen Hooks auch den US-Pop-Punk-typischen Teenie-Charme versprüht. Bemerkenswert ist auch der vorletzte Track All For None And None For All, welcher vor allem durch einen wunderbaren, wiederkehrenden Keyboardpart, der schon fast funkig anmutet und eine kraftvolle Gitarre besticht. Alles in allem eine sehr temporeiche, energiegeladene Scheibe, die für alle Fans der genannten Bands einiges an Hörvergnügen bieten dürfte. Textlich zwar nicht mit allzu viel Tiefgang ausgestattet, steht hier doch definitiv der Spaß am Leben und am Sein selbst im Vordergrund. Eine leicht verdauliche Platte also, die die Herzen der Pop-Punk-Fans höher schlagen lassen dürfte.