Das italienische Projekt Yumma-Re gründete sich bereits im Frühjahr 1996 und avancierte im heimatlichen Untergrund recht bald zu einem Geheimtipp. So kam es, dass sie beispielsweise bei den Festivals „Rezzo Wave“ (1997), „Festival di Recanati“ (1998) sowie beim „No Playback `98“ auftraten. Ihr 1998 erschienenes Debüt „Radio Tirana“ katapultierte sie auch gleich zu den größten Radiostationen Italiens und verschaffte dem Quintett sehr positive Resonanzen. Es folgten bis zum heutigen Tag verschiedene Mitwirkungen an Filmprojekten und Kunstausstellungen. 2004 begaben sich die Musiker um Patrizia Gianattasio und Luigi Nobile wieder ins Studio, um an ihrem neuen Werk zu arbeiten... nach 4 Jahren intensiver, experimenteller Beschäftigung erschien im Januar diesen Jahres „Eden“ in den CD-Regalen dieser Welt. Die Musik zeichnet sich durch eine bunte Mischung aus TripHop, Reggae, electronic Rhythms, Wave, Indie-Rock und Weltmusik aus und findet sich so irgendwo zwischen Portishead, Massive Attack und The Third And The Mortal wieder. Sanfte Basslinien, verwobene Melodieführungen und mitunter telefonartige Gesangseinspielungen führen dazu, dass die Musik eingängig und doch nicht aufdringlich vor sich hin groovt, im Ohr hängen bleibt ohne es zu nerven. Vielleicht gelingt den Italienern dieses Kunststück durch den eher eigentümlichen Aufbau der Titel, welche dem gewöhnlichen Schema Strophe-Refrain-Strophe-Refrain etc nicht folgen. Die Lieder entbehren oft generell jeglichen Konventionen und entführen uns so in die melodiöse, tiefsinnige Gedankenwelt Yumma-Res. Das Album ist ein wenig eigenwillig, aber dennoch irgendwie „massentauglich“ – möglicherweise die größte Leistung, welche die Musiker hier erbracht haben. Absolute Anspieltipps sind der Opener „Babylon“, „Borderline“, „Sleepin’ on a satellite“ sowie „Try“ – diese Titel geben den groben Querschnitt „Edens“ wohl am ehesten wider. Alles in Allem ein tolles Album, wenn man mal wieder ratlos vor dem vollen CD-Regal steht und sich nicht entscheiden kann... hörenswert!