Das niederländische Projekt XMH, bestehend aus Mastermind Benjamin Samson (ex-Active Disorder), Isa Garcia und Pieter Sperling konnte seit seiner Gründung in der niederländischen Harsh-Elektro-Szene und darüber hinaus schon für einige Aufmerksamkeit sorgen. Spätestens seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums "Time To Play" sind XMH kein No-Name-Act mehr. Die zehn Songs auf der neuen CD "State Of Mind" zeigen eindrucksvoll, wo die Stärken der Band liegen: Nicht in einer blossen Aneinanderreihung treibender Sequenzen, sondern ausgefeiltes Songwriting mit Variationen und Abwechslung bekommt der geneigte Hörer geboten. Auch der passende Einsatz der Stimme von Isa Garcia trägt ihren Teil dazu bei. Natürlich findet man die genretypischen Stilmittel, aber es findet sich aber auch das nötige Mass an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert, der einen Act aus der Masse herausstehen lässt. Einen Track wie "Komasaufen" finde ich jedoch, auch wegen des so unpassend wirkenden Titels, ein wenig befremdlich, aber das tut dem durchgehenden Hörgenuss keinen grossen Abbruch. Ein absoluter Höhepunkt ist der Rausschmeisser "Tears In Rain", ein wirklich geniales Instrumental mit einer wunderbaren Spannungskurve. Weitere Highlights: der Darth-Vader-Song "Dictate", der Titeltrack "State of Mind" und das verführerische "Neon Venus" Aus Holland kommt schon lange mehr als nur guter Käse und XMH sind ein weiterer potentieller Exportschlager. Wer Grendel und vergleichbare Acts liebt, sollte bei XMH das eine oder andere Ohr riskieren - es könnte sich lohnen. Solide harsche Elektronik mit eingängigen Melodielinien und treiben Sequenzenden, die sich gut in den Clubs der Republik machen würde und für Kurzweil beim Hören sorgt. Da kann man nicht viel verkehrt machen. Mir hat das Hören auf jeden Fall viel Spass gemacht.