Auch in diesem Jahr gibt es wieder um die Herbstzeit herum neues Material vom Chemnitzer Kai Arnold und seinem Electro/EBM Projekt Wynardtage. Das nun mehr vierte Studioalbum, The Grey Line, steht in den Startlöchern und man darf gespannt sein. Gespannt sein zum einen, weil bereits das Vorgängeralbum "Praise The Fallen" im vergangenen Jahr mit einigen musikalischen Neuerungen aufwartete, von dessen Reifeprozess wohl sicherlich auch der Nachfolger profitieren wird und andererseits, weil es bereits schon vor der Veröffentlichung kein Geheimnis mehr gewesen ist, dass es sich mit "The Grey Line", um das bisher emotionalste und zugleich auch das persönlichste Album von Wynardtage handelt. Und so ist es auch. Das neue Werk ist geprägt von Veränderungen und befasst sich nicht nur thematisch mit den Themen: Ängste, Verluste, Trennungen, Neuanfängen, Zeiten der Verzweiflung und Sehnsüchten, sondern bewegt sich auch musikalisch in abwechselnd düsteren, tiefschwarzen, aggressiven und erschütterenden Gefilden der brachialen, darunter aber auch hymnisch-atmosphärischen Klängen. Der Stil von Wynardtage steht im Wandel zu seinen Anfängen. Die einzelnen Songs erhalten mehr und mehr Raum und Zeit, um sich zu entwickeln und sich zu entfalten. Sie zeugen von Vielschichtigkeit und Abwechslungsreichtum, die es schafft sowohl die Clubgänger, die "Sterbehilfe"-Fans, als auch die Electro/Trance-Fans und die nicht Clubgänger gleichermaßen zu erreichen. "The Grey Line" vereint harsche EBM-Soundwände, die weichen Gesangseinlagen von Sängerin Melanie Güntzschel und das Gespür für die passenden Melodien, den Samples und den verschiedenen Stimmungen. Unterstützung bei den Texten, gab es dabei unter anderem von den Label-Kollegen und davaNtage Mitgliedern Gunnar Bock und Mario Fritzsche. Es gibt keinen Stillstand bei Wynardtage und das beweist Kai Arnold auch dieses Mal wieder. Neben all den Neuerungen, werden aber auch die Wurzeln des Projekts nicht vergessen. Auf die aggressiven, straffen und kompromisslosen Titel "Tragic Hero", "Crash Of A Star", "My Life" oder "Mask", treffen die melodischeren, gedämpfter angelegten Titel "The Frozen Point", "Leaving", sowie "In Death A Tale". Als Überraschungstitel lassen sich "If There Is No Tomorrow", das komplexe "Cutting Down" und der Titeltrack "The Grey Line" nennen. Auch die abschließenden Remixarbeiten können den Gesamteindruck unterstreichen und ziehen mit dem Painbastard-Mix zu "Now We Are Alive", dem ESC-Mix zu "Mask" und dem X-Fusion Remix zu "Tragic Hero" auf die Tanzflächen, dass einem die Sohlen nur so glühen. Insgesamt knüpft Wynardtage auch mit diesem Album an die Erfolge der Vorgängeralben an, liefert ein emotionales und krachendes Werk zum Ende des Jahres ab und festigt damit seine Stellung in der Electro/EBM-Szene. Hinweis: Nicht verpassen! Am 19.12. erscheint die The Grey Line 2CD Silver Remix Edition