Was erwartet man von einem schwedischen Quintett, das sich nichts anderes vorgenommen hat als „Metal Geschichte“ zu schreiben? Entweder alles oder nichts, denn für den Eintritt in die Ruhmeshallen unvergesslicher Heroen der härteren Musikerzunft, bedarf es doch vieler rarer Kunstfertigkeiten. Immerhin zeichnet sich im Vergleich zum Debütwerk „With gods and legends unite“ ein deutlicher Zugewinn an Qualität ab. Sieht man einmal von der großen Vision der fünf Nordmänner ab und beschränkt sich zunächst auf das Album „Midgardian Metal“ so stellt man fest, dass die insgesamt zehn Liedstücke freudig durch den Lautsprecher holpern sodass die Luft nur so scheppert. Sehr zum Hochgenuss von Anhängern donnernder Stromgitarren sei hier gesagt, es bleibt fast im gesamten Verlauf jenes Langspielers beim kompromisslosen Härte-Schmiedehammer. Akzeptable Ausnahme bleibt hier lediglich das hymnenhaft intonierte „Norsemen of Steel“ welches folglich etwas behäbiger durch die Ohren rauscht. Die Melodiestrukturen von „Midgardian Metal“ wirken eingängig, Gitarrenriffs und handwerkliches Instrumentarium überzeugen mithilfe ihres durchdachten Charakters. Die große Stärke dieser Platte lässt jedoch auch Raum für das größte Manko an diesem Tonträger. Denn in dröhnendem Dauerfeuer, zackigen Tempi und tiefgehender Beanspruchung der Kreischkehle Emil Augustssons, geht auch eine dezente aber entscheidende Spur Individualität verloren. Dennoch ist „Midgardian Metal“ der bislang stärkste Auswurf der fünf Schweden und braucht auch einen Vergleich mit den ruhmreichen Landsmännern „Amon Amarth“ nicht scheuen. Ob es Wulfgar einmal in den dicken speckigen Geschichtswälzer der Metalmusik schaffen? Wer weiß?