Harte Sounds und gnadenloser Bass, gespickt mit Sprachsamples und ungewöhnlichen Geräuschen – das ist das Markenzeichen von Wieloryb, welches er sich auf den bisherigen drei Releases auf Hands zu Eigen gemacht hat. Auf Semantik, dem aktuellen Album, bleibt er sich zwar treu, nimmt aber etwas Tempo raus. Der Sound wirkt beim ersten Hören etwas ausgedünnt, aufgeräumter und strukturierter als noch auf den vorherigen Alben, aber genau deswegen geht jeder Ton direkt vom Ohr ins Tanzbein über. Konsequent im Mitwipptempo knallt uns Wieloryb einen Kracher nach dem anderen um die Ohren, als Beispiel hierfür ist der Track Syntetik wohl am besten geeignet, unterbrochen nur von einigen sehr kurzweiligen experimentellen Ausflügen, wie das wunderbar hypnotische Sensis, die auf Albumlänge für die nötige Abwechslung sorgen. Natürlich entdeckt man vermeintlich schon Dagewesenes in der einen oder anderen Songstruktur, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch, im Gegenteil, bringt es doch ein wenig Gewohntes in die neuen Soundgebilde, die aufzeigen, dass harte Sounds nicht unbedingt gnadenlose Ballerei benötigen, sondern intelligent und abwechslungsreich dargeboten werden können und trotzdem nichts von ihrer Wucht und Tanzbarkeit verlieren. Das Herausnehmen des Tempos, so wie im einleitenden Absatz geschrieben, geschieht zwar hörbar, aber nicht dominierend oder sehr auffallend, es ist mehr im Zuge der Strukturierung des Albums geschehen und wirkt fast wie eine Frischzellenkur, die dem Wieloryb-Sound noch mehr Auftrieb gibt, noch mehr nach Vorne bringt. Wieloryb scheint unermüdlich im Schaffen neuer Musik zu sein und trotz des hohen Outputs kommen weder Langeweile noch übermäßige Wiederholungen auf. Semantik macht einfach Spaß, geht ins Bein und sorgt für rundum gelungene Unterhaltung und schafft als mittlerweile viertes Album in fünf Jahren eine weitere Steigerung in Sachen Sound und Dynamik.