Klingt wie: oldschool singer/songwriter-folk with acoustic guitar vs. electro-sample-overkill with MPC and analogue synthesizers... [Zitat: myspace] Das letzte Kapitel in der Zusammenarbeit von Simon Werle und Johannes Stankowski ist eingeläutet. Leider, denn hier hatte sich gefunden, was eine erfrischende Mischung aus Songstruktur und Elektronik-Spielerei gut macht. Als Support bei der 2Raumwohnung verkauften die Jungs nach meinem Empfinden mehr Merch als der Hauptact und das zu recht. ‚Cologne’ unterstreicht das erstaunlich gut funktionierende Zusammenspiel noch einmal zum Abschied. Ein Basslauf der sonst Electro-lastigeren Gefilden zugeordnet würde wird nach wenigen Sekunden eingeholt von akustischen Gitarren und der unverwechselbaren Stimme von Herrn Stankowski. Mediterran-melancholisch klingt es diesmal. Der Abschied schwingt bereits irgendwie mit, gleichzeitig aber hört man auch die Kraft und die Erleichterung heraus, dass sich beide Künstler zukünftig wieder ohne Kompromisse und Diskussionen in ihrem Genre bewegen werden können. Cologne erscheint auf Vinyl als wunderschön designte Picture-Disc in einer lächerlichen Auflage von 500 Exemplaren. Und wer den Plattenspieler bereits auf dem Speicher hat, keinene Angst, dazu gibt’s einen Downloadcode für 320er mp3s. Enthalten sind vier Versionen des Titels. Das Original bewegt sich, wie angedeutet, in bekannter und charakteristischer Art von Werle und Stankowski, die Remixes hingegen deuten direkt auf den Dancefloor. Die beste Interpretation liefert Saint Pauli, der einen entspannten Beat zu disharmonischen Flächen auflegt und so schon fast in der Region Baleric Beats landet. Klassisches House erwartet einen im ‚Monkey Station Remix’, kaum verwunderlich, wenn man weiß, dass Hans Nieswandt hinter der Bearbeitung steckt. Die Gitarren werden einfach gesampled und zerhackt genauso wie der Gesang der teilweise als tonale Schönheit einfließt, dann wieder in der klassischen Gesangsform seinen Einfluss findet. Schließlich wäre da noch der ‚Ian Duck Remix’ der den stampfenden Club-Smasher erzeugt ohne dabei den Chill des Originals zu verlieren. So sehr man sich also über diese Veröffentlichung freut, bleibt aber vor allem die Träne im Knopfloch aufgrund der Frage ob’s das wirklich gewesen sein soll. Da tröstet zwar, dass die beiden andeuten, dass es solo auf dem Label Haute Areal weitergeht, inwiefern diese Pläne jedoch auch musikalisch aufgehen wird sich zeigen…