Vor inzwischen über elf Jahren sorgte eine noch junge Liechtensteiner Band mit ihrem Debüt-Album "Das Rabenland" in der Gothic- und Metal-Szene für Aufsehen und Begeisterung. Die Printmagazine überschlugen sich mit Lobeshymnen – Weltenbrand war aus der Taufe gehoben. Mit ihrem einzigartigen mystisch-melancholischem Neo-Klassik-Sound gelang es den auf sympathische Weise heimatverbundenen Musikern und Musikerinnen rasch, sich auch außerhalb der Grenzen ihres märchenhaften Heimatlandes in den Alpen einen Namen zu machen. Zarte Streicher, düstere, getragene Keyboardflächen, elfenhafter, dezenter Frauengesang und die markante sonore Stimme von Frontmann und Sänger Ritchie Wenaweser wurden zum Markenzeichen der Band, begleitet von einem atemberaubenden Artwork. Zwischen minimalistischem Bombast und sanfter Träumerei pendelnd bahnten sich Weltenbrands Kompositionen langsam ihren Weg durch alle Gefühlsebenen. Grundlage sämtlicher Songtexte sind bis heute ausschließlich die Mythen und Legenden aus dem 1966 von Prof. Otto Seger herausgegebenen Liechtensteiner Sagenbuch (mehr hierzu ist unter http://www.landtag.li zu erfahren: "Über den Landtag" --> "Literatur" --> "1901 bis 2001: Die ersten 100 Jahre des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein"). Nach Erscheinen von "Das Rabenland" durfte man sich dann im regelmäßigen Zwei-Jahresrhythmus auf ein neues Weltenbrand-Album freuen. Doch nach der Veröffentlichung von "In Gottes und in Teufels Namen" im Jahre 2001 (produziert und aufgenommen von Alex Krull/Atrocity in den Ludwigsburger Mastersound-Studios) wurde es still um die Band. Ganze fünf Jahre dauerte es, bis mit dem gleichzeitig fünften Album "The End Of The Wizard" wieder das erste Lebenszeichen aus Liechtenstein erklang. Die Band ist zurück, wenn auch in fast gänzlich neuer Besetzung. Zweifel und Ängste werden wach, ob die lange "Ruhephase" und der Musiker- und Sängerinnen-Wechsel womöglich zu einem unliebsamen Stilwandel geführt haben mögen. Doch nein, die Sorgen sind unbegründet. "The End Of The Wizard" entpuppt sich bereits beim ersten Durchhören als neuerliches Meisterwerk, das atemlos macht. Weltenbrand sind erfreulich rockig geworden und ihrem Stil dennoch treu geblieben. Die auf den bisherigen Alben dominierenden Synth- Flächen wurden etwas zurückgeschraubt, mehr markante Piano-Parts und echte Streicher integriert. Schlagzeug und Bass setzen nun – perfekt dosiert – zusätzliche Akzente und verleihen den einzelnen Stücken mehr Dynamik und Songcharakter. Auf den Einsatz von E-Gitarren wurde trotz der starken Metal-Affinität einiger Bandmember verzichtet. Im Einklang mit den meisterlichen Arrangements glänzen Ritchie Wenaweser und die Anfang 2006 zur Band hinzugekommene Sängerin Dina Falk im Duett. Lediglich in höheren Stimmlagen klingt Ritchie Wenaweser an einigen Stellen etwas unsicher (leider auch gerade beim Titelsong), überzeugt aber wie gewohnt in den sonoren Parts und harmoniert fein mit der zarten, umschmeichelnden Stimme seiner Gesangspartnerin. Subtile Choräle unterstreichen den sanften, träumerischen und atmosphärischen Charakter des Albums. Die Liechtensteiner haben die Zeit merklich genutzt, um ihr Songwriting zu perfektionieren und Weltenbrand als herausragende, unverzichtbare Band im düsteren Neo-Klassik-Bereich zu etablieren! "The End Of The Wizard" klingt auch nach unzähligen Hördurchläufen überraschend und fesselnd und sollte die Wartezeit zum nächsten Album – die da hoffentlich wie in frühen Tagen nicht mehr als zwei Jahre beträgt! – problemlos verkürzen. Herausragend ist natürlich aufs Neue das Artwork, für das sich diesmal der bekannte Frankfurter Illustrator und Grafiker Ingo Römling alias „Monozelle“ verantwortlich zeichnet. Mehr zur Bedeutung der Bildsprache ist unter http://www.monozelle.de nachzulesen!