Zwei Jahre Arbeit stecken im neuen Album "Sunshine" des Duos Wellenfeld. Die Electronic-Meister Andreas Braun und Detlef Dominiczak haben die Songs kontinuierlich weiterentwickelt, indem sie sich von verschiedenen Einflüssen inspirieren ließen und das Ergebnis dieses kreativen Prozesses in ihren Songs verarbeiteten. Nicht ohne Grund verweist Wellenfeld auf die elektronische Musik der letzten 20 Jahre, denn ziemlich genau so weit reicht der Inspirationsradius des Duos auf "Sunshine". Das klingt fast ein bisschen vermessen, ist es aber nicht, denn Andreas Braun und Detlef Dominiczak bleiben unverrückbar in ihrer eigenen Spur und verleiben sich nur das ein, was sie für ihre Kompositionen für zuträglich halten. So weckt ein zuerst unscheinbarer Song wie "Biowave" Erinnerungen an den frühen Jean Michel Jarre, während beispielsweise "Onyx" mit seinem markanten Beat schon fast ein wenig in der EBM-Liga spielt. Dieser Stilemix ist ohnehin das Interessante an "Sunshine". Allgemein könnte man das Album als Easy Litening der elektronischen Musik bezeichnen, aber es steckt viel mehr dahinter. Bisweilen tanzbar, manchmal trance-chillig, aber stets heiter und gute Laune verbreitend. Das muss man erst einmal schaffen. Wellenfeld scheinen die fluffigen Sounds nur so zuzufliegen. Hier und da erscheinen die Songs zu locker und die Musik löst sich in Wohlgefallen auf, so als ob das Duo auf ihrem ersten regulären Album (aber eigentlich dem vierten) nichts falsch machen wollte. Ein Song wie "Callipso" plätschert mit seichter Melodie und langsamen Rhythmus einfach zu sehr dahin. Sehr gelungen ist dafür der Live-Mitschnitt von "Floating" vom letztjährigen Ambient Experience Festival. Ein abwechslungsreicher Electronic-Song mit tollem Sound, was übrigens auf das gesamte Album zutrifft. Wellenfeld verstehen ihr Handwerk. Ein paar mehr Überraschungen bzw. exzentrischere Songs wären aber nicht schlecht gewesen.