Ein ganzes Booklet mit Fotos von sich und Katzen zu füllen, das allein spricht schon für den Humor der drei Amerikaner. Wer sich gründet, um sich nebenbei mal ausgedachte, witzige Songnamen mit Inhalt zu füllen, der kann entweder nicht ganz sauber sein oder eben genial. Auch wenn sie sich Wissenschaftler nennen, wäre eine Genialitätsbekundung wohl etwas zu viel des Guten, obwohl ihre Songs genial einfach funktionieren. Rein in die Beine, rein in den Kopf. Wer eine Party damit beschallt, findet bestimmt alle Gäste nach spätestens zehn Minuten springend, hüpfend und grölend vor. Denn neben ihrer humoristischen Attitüde machen die Songs der We Are Scientists nämlich wirklich Spaß. Seid ihrer Gründung im Jahre 2000 haben sich Schlagzeuger Michel Tapper, Bassist Chris Cain sowie Gitarrist und Sänger Keith Murray von der reinen Jux-Combo aber zu einer richtigen Band gemausert, die neben Ergeiz auch diesen Hang zum Besonderen hat. Nein, man will nicht so sein wie der Rest, aber auch nicht gewollt anders. Sie sind eben die We Are Scientists, einen Namen, den sie übrigens aufgrund ihres Aussehens erhalten und beibehalten haben. Die so oft geführten Vergleiche mit Franz Ferdinand, Bloc Party oder Hot Hot Heat mögen zwar in ihrer Art berechtigt sein, werden den drei Wahl-New-Yorkern aber nicht gerecht. Sicherlich haben sie den Gaudi-Disco-Rock nicht erfunden, aber wer sich die beiden Videos zu "It's A Hit" und "What's The Word" angesehen und angehört hat, kann wohl gut verstehen, warum We Are Scientists überall abräumen. Sie nehmen sich selbst nicht so ernst, haben noch diese Spielfreude, die viele andere Bands vermissen lassen und gehen einfach ab. Sich einpendelnd zwischen Punk, Indie-Rock und Pop, die Songs gekonnt kurz haltend besitzt "With Love And Squalor" wirklich Suchtgefahr. Die 37 Minuten Spielzeit des Albums vergehen so schnell und fegen derart über einen hinweg, dass man danach erst einmal Luft holen muss. Wenn man dann sein Wohnzimmer verwüstet vorfindet, braucht man sich nicht mehr zu wundern. Hätte man eine Bühne, würde man sich wahrscheinlich auch noch todesmutig dem Stage Diving hingeben. We Are Scientists rocken! Sie bezeichnen ihre Fans übrigens als "schlaue, kritische Geister mit exzellentem Geschmack und geilen Körpern". Wer möchte da nicht dazugehören?