Finde den Schlüssel zu deiner eigenen Wahrnehmung - Was sich anhört wie der Leitgedanke einer spirituellen Sekte bezieht sich auf ein Experiment von Heurel Gaudot und seinem Team aus dem Jahre 1958. Bei diesem "Expérience Auratrive" wurden verschiedene zerebrale Bereiche des Gehirns mit elektrischen Impulsen stimuliert und erzeugten bei dem Probanden visuelle Eindrücke. Hugo Girard, Mastermind von Vromb, versuchte, dieses Experiment auditiv umzusetzen, unterstützt von Bio-Z' grafischen Ausführungen. Das Hören von "Épisodes" führt einen jedoch nicht geradewegs zum Psychiater. Es ist das mittlerweile vierte Album der Kanadier und schließt direkt an das "Perimetre 3+10"-Set (1999) an. Damit man beim Hören der Vromb-Alben auch keinen Fehler macht, liegt der Scheibe eine Höranleitung bei. Das klingt zugegebener Maßen etwas seltsam, zeigt aber, dass Vromb nicht wahllos ihre Songs zusammenbasteln, sonder hinter allem ein Konzept steht. Aber nun zur Musik. Hier dominiert der Minimalismus. "Épisodes" verzichtet auf Melodien. Durch verzerrte Töne, monotone Rhythmen und Sprachsamples wird jedoch eine stellenweise beklemmende Atmosphäre geschaffen. Stilistisch lässt sich das Ergebnis schwer einordnen. Am treffendsten liegt man wohl, wenn man die Mitte zwischen Ambient und Noise wählt. Wer sich einen besseren Eindruck verschaffen will, sollte die Homepage der Kanadier konsultieren, da werden MP3-Hörproben zum Download feilgeboten. Alle Interessierten sollten sich beeilen, um noch die limitierte Box zu ergattern. Neben einem Metal-Case gibt’s auch noch eine extra Mini-Vinyl-Platte in CD-Größe. Die darauf enthaltenen Tracks dienen laut Vromb zu Einführung in "Épisodes". Leider kann ich dazu nichts sagen, weil bei der Vinyl-Größe mein Plattenspieler streikt :-(