Seit 1987 entwickeln von Magnet ihren Stil, selbst benannt als Elektroflamenco, weiter und basteln und feilen an jeder Einzelheit und bescheren dem Hörer eine wohl gänzlich einzigartige Musik. Beim Hören von Archipielagos denkt man unweigerlich an Kunst, Folklore und Theateraufführungen, halt alles, was man sonst nur in Kultursendungen zu sehen und Hören bekommt, die man aber meistens schnell wegschaltet. Aber von Magnet ist anders, nicht eingängiger, unkomplizierter oder einfacher, aber irgendwie moderner und lebhafter. In jedem der Songs sind, soweit ich das beurteilen kann, sowohl traditionell folkloristische, als auch moderne, elektronische Elemente zu hören, eben von Magnets ganz und gar einzigartiger Stil. Der Gesang ist anfangs gewöhnungsbedürftig, genauso wie die Instrumentierung und der Rhythmus, aber das ist eben Folklore, deren typische Elemente mit tiefen Bässen und synthetischen Sounds ergänzt werden. Dazu kommen mal gesungene und mal gesprochene Passagen, die, soweit ich das erkennen konnte, auf Spanisch und Französisch dargeboten werden. Jedes Lied ist ein kleines Meisterwerk. Zwar muss man seine bisherigen Hörgewohnheiten komplett umstellen, aber dafür wird man belohnt. Archipielagos ist wirkliche Kunst in Ihrer klassischen Form, wie wir sie alle kennen. Theater, Tanz, Gesang, Lyrik. Alles kommt zusammen, wird vermengt und vermischt, aufgebrochen und wieder zusammengefügt und mit viel Temperament, was man dem Flamenco ja auch zusagt, serviert. Auch DAFs „Als wär´s das letzte mal“ bekommt ein ordentliches Stück Folklore ab und das steht dem Song wirklich sehr gut zu Gesicht. Von Magnets Musik ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich. Kunst, Kultur, Experimente, Folklore, Elektronik. Das alles ist Archipielagos. Allen, die bisher nichts mit dieser Art von Musik anfangen konnten oder sich nicht herangewagt haben, öffnet von Magnet eine Tür und lädt sie zum Hören ein.