Oh, hoppala! Da hat wohl jemand zu viel von Dodheimsgards letztem Werk „666 International“ konsumiert. Nur zur Info vorab: Das englische Zwei-Mann-Projekt VOID wurde bereits 1999 gegründet und hat seitdem drei Demos veröffentlicht. „Posthuman“ ist nun also ihr Debüt - es zu beurteilen fällt uns zugegeben wirklich schwer. Teilweise nervenaufreibende Industrial-lastige Passagen versuchen sich verkrampft mit Black Metal-Gesang zu verbinden. Ein billiger Drumcomputer scheint ständig gegen Mayhem-artige Gitarren (Grand Declaration of War) anzukämpfen. Das gelingt allerdings nicht immer. „Posthuman“ wirkt irgendwie strukturlos und zerrissen. Daher ist es mühsam, das Album an einem Stück durchzuhören. Weder bleibt einem irgendein Refrain oder eine Melodie hängen, noch sticht ein Lied besonders heraus. An dieser CD werden sich wohl die Geister scheiden, denn - wie wir meinen - hat hier die Symbiose aus Electronic/Industrial und Black Metal einfach nicht funktioniert. Wo Mayhem es mit „Grand Declaration of War“ geschafft haben, jene Stile zu kombinieren, scheitern VOID an einem überambitionierten Machwerk, welches allenfalls ein Nischendasein in der Industrial-Ecke fristen wird. Metal-Fans werden „Posthuman“ genauso ignorieren wie damals schon Dodheimsgards (Gnadenschuss) „666 International“. Nach mehrmaligen Versuchen das Teil komplett durchzuhören sind wir zu folgendem Urteil gelangt: mehr als zwei Sterne ist uns das Debüt von VOID nicht wert. Wegen des langweiligen Covers sollte zusätzlich noch ein halber Stern abgezogen werden. PS: auf eine richtige Tracklist konnten sich Plattenlabel, Band und Booklet-Designer offenbar auch nicht einigen!