VNDL ist das Projekt von Philippe Vandal aus Montreal, Kanada und mit "Gahrena" gibt er sein Debut auf Hymen. Nach eigenen Angaben wird Philippe von Künstlern wie u.a. Access to Arasaka inspiriert und so wundert es auch nicht, dass es auf dem Album auch Zusammenarbeiten mit u. a. Nebulo und Pleq zu finden sind und einen Remix für Architect hat VNDL auch schon angefertigt, also deutet alles auf eine vielschichtige Klanglandschaft hin. Alle vier zuvor genannten Künstler sind mir ein Begriff und ich höre deren Musik auch sehr gerne - VNDL kannte ich bisher noch nicht war aber sehr gespannt auf das Album. Das ganze Album klingt so, als wenn tausende Puzzleteile durcheinandergewirbelt wurden und dann einfach wieder zusammengesetzt worden sind. Manchmal kann man Ansätze von Melodien, Rhythmus oder Konstanten entdecken, die aber sofort wieder in unendlich verschiedene Richtungen zu laufen scheinen und sich urplötzlich wieder herantasten und das momentan vorhandene Soundspektrum zu zerstören. Das mag sich jetzt vollkommen abgehoben anhören, irgendwie nach dem Versuch einer Interpretation und zumindest letzteres stimmt auch. Dieses Album kann ich nur versuchen zu beschreiben, denn die Musik ist so vielfältig, dass es gar nicht möglich ist, auch nur ansatzweise eine Art Beschreibung zu finden - "Gahrena" einfach nur in die Schublade "IDM, Glitch, Electronica" zu stecken wäre einfach nicht ausreichend. Die Musik besteht mehr aus Fragmenten, teilweise sind Töne einer Akkustikgitarre zu hören, Rauschen, Pfeifen, Glocken, Bass, Schlagwerk und vieles mehr. Alles ist irgendwie zusammengesetzt und manchmal scheint es überhaupt keinen Sinn zu ergeben und man ist geneigt einfach auszumachen oder die Skiptaste zu drücken, weil man eine solche Unregelmäßigkeit an Takt und Rhythmus einfach nicht gewohnt ist, aber dann entdeckt man doch, dass alles irgendwie einen Sinn ergibt, dass sich mehr dahinter verbirgt als eine reine Aneinanderreihung von Tönen und Geräuschen und gerade das ist das Spannende, was dieses Album ausmacht. Ich muß zugeben, dass es einige Zeit dauert um sich an einen solchen Sound zu gewöhnen und ihn aufnehmen zu können, aber gerade das macht das Ganze auch so interessant. "Gahrena" ist wahrlich keine einfaches Album, nichts für nebenbei und schon gar nichts für die Clubs. Aber was ist es dann ? Ein Album, auf das man sich einlassen muss und welches entdeckt werden muss. Es ist keine leichte Kost, aber wer sich mit der Beschreibung anfreunden kann, der wird vieles entdecken und wer Nebulo und Pleq mag und einen Schritt weitergehen möchte, der sollte ruhig mal reinhören.