Mit Skoglandskap präsentiert das norwegische Solo-Projenkt Vali ihren zweiten Longplayer. Und wie auch schon auf dem Debut versucht man, den Hörer mit einem rein akustischen Werk zu locken. Ein heikles Vorhaben, bedenkt man doch, wie übersättigt der Folkmarkt ist und wie wenig Spielraum ein Album lässt, das sich fast ausschließlich auf die Akustikgitarre verlässt (bei dezentem Einsatz von Violine, Piano und Flöte). Seien wir ehrlich: die Chance, dass ich nach diesem ersten Absatz die Worte "Spannung" oder "Innovation" im Zusammenhang mit dem Zweitwerk nutze war so gering wie ein Wahlsieg der Tierschutzpartei. Aber "abwechslungsreich". ja, das hätte ich gerne geschrieben. Doch was wundervoll, naturromantisch, still und verträumt beginnt, das setzt sich während des Albums genauso fort und nach 42 Minuten endet die "Waldlandschaft" (so die Übersetzung des Albumtitels) ebenso. Das klingt wirklich wundervoll und ich bin überrascht, wie sehr mich einzelne Momente in ihren Bann ziehen können. Wie bereits der Vorgänger Forlatt ist auch Skoglandskap ein Album, bei dem man Ulvers Kvellssanger als Vergleich nennen muss. Und all diejenigen, die noch ein weiteres Folkwerk doeser Art auf hohem Niveau haben möchte, der greift zu. Ich hätte mir aber mehr gewünscht. Das magische Weiland von Empyrium hatte doch gezeigt, wie sehr der Melodie- und Instrumenteneinsatz die Landschaft zeichnen kann, durch die sich der Hörer bewegt. Eine kleine Geschichte, unterschiedliche Orte, eventuell kurze Ambientphasen - ebenjene vorhin angesprochene Abwechslung. 16 wunderschöne Folkstücke, Vali präsentieren diese Form der Akustikgitarrenmusik sicherlich auf sehr hohem Niveau und eine Kritik fällt nur schwer. Noch ein wenig Dramaturgie in die Titelfolge, Abwechslung und die eine oder andere Ecke oder Kante und das Album könnte sich besser im Hirn verankern. So ists einfach eine tolle Zusammenstellung vieler ähnlich klingender Lieder.