Auf dem Silberling der Symphonic-metal-Band der Österreicher Visions of Atlantis welcher auf den Namen„trinity" getauft wurde, werden sicherlich für so einigen Metaller alte Erinnerungen wach. Schließlich war neben Hard-Rock à la Black Sabbath und Heavy Metal Mitbegründern Maiden auch der gute alte Power-Metal einer der ersten Anhaltspunkte auf der Entdeckungsreise des Metal. Dieses Genre wurde durch den symphonic Metal dahingehend erweitert, dass die Hauptmerkmale des Bombasts, der virtuosen Gitarrenarrangements und des mehr oder minder heldenhaften, klaren Gesangs auf neue Höhen gehoben wurden. Wer damit nicht leben kann, sollte sich die klanglichen Welten von „trinity" allerdings gleich sparen, denn diese Band liefert genregetreu das volle Spektrum. Gesanglich geht die Band sowohl mit einer weiblichen Stimme sowohl als auch mit einem deftigen klaren Organ, vertreten durch Mario Plank an den Start, wobei die Sängerin Melissa Ferlaak auf diesem Album ihr Debut für Visions of Atlantis gibt. Dennoch ist von Einspielschwierigkeiten nichts zu bemerken. Schon der erste Song „At the back of beyond" vermag es den Hörer in seinen Bann zu ziehen, und die darauffolgenden Tracks verstärken den Sog nur noch. „Passing Dead End" kann man getrost als einen der stärksten Lieder auf dem Silberling bezeichnen, geprägt von virtuosen Gitarrensoli, Melissa Ferlaaks engelsartigem Gesang der sich mit den Riffings bricht, sowie der Prise Virtuosität und Verspieltheit, die dem Song als auch dem gesamten Album seinen Stempel aufdrückt. Bei all dem soliden Handwerk was man hier vorfindet, wirkt das Album jedoch nie überladen, sondern durch geschickte Keyboard und Streicher-Einsätze angenehm leicht und aufwühlend. Die Auswahl der Songs ist ebenfalls sehr vielfältig gestaltet: neben der quasi für Metal der leichteren Art schon obligatorischen Ballade „The Poem" bis hin zu kraftstrotzdenden aber nichtsdetotrotz fetzigen Nummern wie „Passing Dead End" wird einiges an Auswahl geboten. Als weitere Anspieltipps sind das elektronisch angehauchte „Heart-Shaped Wing" und der Song „Return to You", auf dem die Stimme von Ferlaak mit der passenden Piano-Untermalung herrlich zur Geltung kommt nur wärmstens zu empfehlen. Bleibt nur noch offen, was eigentlich an Negativem zu vermerken wäre, und der einzige Makel, der mir hier auffiel, ist eigentlich zu vernachlässigen: Nachdem man sich die Scheibe zu Rezensionszwecken an die dreimal hintereinander angehört hat, kann man auch etwas mehr Abwechslung gebrauchen, allerdings hindert das mich nicht daran, „Trinity" eine starke Kaufempfehlung zu attestieren.