Seit November letzten Jahres kann Mann und Frau sich von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des weisrussischen Gitarristen Victor Smolski überzeugen, denn dieser präsentiert sein zweites Werk, schlicht zusammengefasst mit seinem Namen und dem Untertitel "Friends & Symphonic Orchestra". Rage-Mitglied Smolski transformiert auf seinem Longplayer klassische Bach-Kompositionen, ohne dessen Originalnoten zu verändern, in die Gegenwart und gibt dieser wunderbaren Musik einen völlig neuen und überraschenden Sound. Zwei Besonderheiten vorweg: das fabelhafte, unverwechselbare Gitarrenspiel von Smolski und die einmalige Auswahl, bzw. Zusammenstellung der Gastmusiker. Unteranderem sind zu hören: Rage-Kollegen Peavy Wagner und Mike Terrana, sowie Freunde aus dem Metalbereich: Steve Smyth (Testament, Nevermore), Stefan Leibing (Primal Fear), Bernd Aufermann (Running Wild), Alex Beyrodt (Silent Force) und Sascha Gerstner (Helloween). Besonders stolz ist Smolski darauf, den früheren Scorpions-Gitarristen Uli Jon Roth für dessen allererstes Gastspiel überhaupt und mit Michael Sagmeister den zweifellos besten deutschen Jazz-Gitarristen gewonnen zu haben. An dieser Stelle wärmstens zu empfehlen, das "Concert For 2 Violins With Orchestra", welches unzweifelhaft zu den Höhepunkten des Albums zählt. Sowohl das Violinen-hafte Spiel Roths auf seiner 7-saitigen Sky-Gitarre, als auch Sagmeister mit seinem warmen, unnachahmlichen Gitarrenton tragen dazu bei, dass "Majesty & Passion" ein Meilenstein geworden ist. Ebenfalls dazu beigetragen haben: Forces@Work, Marcus Deml (Errorhead), Alexander Rastopchin, Schlagzeuger Dirk Zimmermann (De/Vision) und Bassist Jürgen Knautz. Um die Liste abzuschließen; Frank Itt steuerte nicht nur seine Künste als Bassist bei, sondern hat anschließend "Majesty & Passion" gemischt und Andrey Zybrich als der Verantwortliche für die Orchesteraufnahmen in Minsk. Neben den zahlreichen und bekannten Gastspielern hat Smolski aber noch ein weiteres Ass auf den Tisch zulegen, denn abgerundet wird dieses grandiose Meisterwerk der Neufassungen durch weitere 4 Bonustracks, der bisher niemals veröffentlichten "Destiny" E.P., bei denen Smolski sich noch einmal von einer anderen Seite zeigt und dennoch nicht versäumt sein unanfechtbares Talent hervorzubringen und dem Hörer die Gelegenheit bietet in andere Klangwelten einzutauchen. Im Übrigen verzichtet das Album auf sämtliche Gesangseinlagen und beinhaltet obendrein noch ein Original Bach-Zitat, gesprochen von Mike Terrana. - Fazit: So ein gelungenes Gesamtwerk bekommt man selten zu Ohren!