Wenn man sich ein wenig näher mit Velvet Acid Christ alias Brian Erickson beschäftigt, wird man sehr schnell herausfinden, dass dieser kein Geheimnis um seine Person und seine Musik macht. Relativ offen, direkt, authentisch und gezielt präsentiert sich Erickson nicht nur auf seinen CD’s, sondern auch auf der offiziellen VAC Homepage und ermöglicht so jedem einen Blick hinter die Kulissen, oder nennen wir es einen Blick in den Spiegel. Vielleicht kann und will sich nicht jeder mit der aggressiven, politisch angehauchten, sexuellen und tabubrechenden Musik identifizieren, oder Freundschaft schließen, aber ein packendes, frisches und ehrliches VAC-Werk einfach zu canceln oder zu ignorieren muss auch nicht unbedingt sein, so kann die Fortführung, bzw. Beendigung der Between The Eyes Reihe mit Vol. 3 und Vol. 4 sowohl neue Fans ins Boot holen als auch die bisherigen VAC-Hörer mit dieser Zusammenstellung erreichen. Gefüllt ist die Scheibe mit zwölf außergewöhnlichen und ausdrucksstarken Tracks, die zwischen 1994 und 1995 entstanden sind. Als Beinamen trägt Between The Eyes Vol. 3 den Namen Pestilence (übersetzt: Seuche). Zu bieten hat dieses Album schnelle Beats, aggressive und verschärfte Synthie-Lines verpackt im originellen Velvet Acid Christ-Industrial-Style. Am meisten musikalisch beeinflusst sind die Tracks von Bands wie Front Line Assembly, The Cure, Sisters Of Mercy, Meat Beat Manifesto und Legendary Pink dots, was Erickson bewusst unterstreicht. Besonders hervorzuheben sind: "Fiction Friction" welches auf angenehme und rhythmische Drum/Bass/Synth-Sounds zurückgreifen kann. "Fade Away", welches durch dumpfe Bassschläge und langgezogene, verzerrte Vocals auf den Hörer einwirkt und versucht ein wenig an der Psyche zu werkeln. Oder aber auch "Futile", das ohne Vocals auskommt (auch mal sehr angenehm!) dafür aber mit intelligenten, tanzbaren und melodiösen Elementen und Samples ausgestattet ist. Zusammengefasst ist Between The Eyes Vol 3. ein sehr beat-und abwechslungsreiches Album, dass sowohl angriffslustig als auch angenehm zu bewerten ist.