Die New-Yorker Minimalelektroniker VELAPENE SCREEN sind eine noch relativ unbekannte Formation. Viele Informationen über die Band sind nicht aufzubringen, aber es kommt ja auch mehr auf die Musik als auf die Gesichter dahinter an. Eines steht jedenfalls fest: ihr, im Oktober des letzten Jahres erschienenes Debütalbum „Medical Breaths“ ist im Bereich Minimalelektronik und Ambient wirklich ein stückweit Avantgarde. Die 13 Lieder des Albums bieten eine frickelige Melange aus sanften Ambientsounds, wogenden elektronischen Klangteppichen, spartanischen Effekten, dicken Dubs, TripHop-Anleihen, einer genialen Dynamik, tricky Beats und einem vorantreibenden Rhythmus. Man geht hier sehr sparsam mit Samples und ähnlichen Spezialeffekten um. Ja, genau das macht die pikante Mischung dieser CD aus: man merkt, dass alle Samples, alle Sounds gewählt gesetzt sind und nicht nur wahllos aneinander geklatscht wurden. Das Ganze ist sehr moody, allerdings nicht lahm oder langweilig. Die Mischung stimmt einfach und die vielfältigen filigranen Melodien bohren sich schnell ins Gehör. Natürlich ist es immer schwer zu solchen Sachen einen Zugang zu finden oder zu sagen, die Stücke wären eingängig und gut konsumierbar. Aber solche Musik will und darf auch nicht eingängig sein. Solche Musik will Aufmerksamkeit. Die verdient sie auch! Wer es also wagt sich darauf einzulassen, wird mit diesem Album sicherlich nicht enttäuscht. VELAPENE SCREEN sind wirklich eine vielversprechende Newcomertruppe und ihr erstes Album „Medical Breaths“ muss durch mehrmaliges Hören, Stück für Stück erschlossen werden. Ein Album zum langsamen Anbändeln und für den einen oder anderen vielleicht sogar zum Verlieben?!