Wie schon bei den beiden Vorgängern der Synthpop Clubanthems-Serie Vol. 1 und Vol. 2, bemüht sich das amerikanische Synthi-Label A Different Drum auch bei der vorliegenden dritten Ausgabe um ein internationales Synthpop-Potpourri. Leider diesmal nur mit mäßigem Erfolg. Denn wenn es auf den ersten beiden Samplern mindestens drei oder vier echte Überflieger mit Ohrwurm-Qualität gab, sucht man diese hier fast vergebens. Das ist natürlich Ansichtssache, zumal auch hier melodiöser Synthpop geboten wird, aber bei einem direkten Vergleich mit den Vorgängern fällt das schon auf. So fallen die nachfolgenden Titelbeschreibungen etwas schwer, da oft leider keine großen Auffälligkeiten exisitieren. Mit dem Dance-Pop-Song "Oblivion" von Real Life startet die Unternehmung Vol. 3. Er erinnert bisweilen an ATBs "9 PM ('Till I Come)", hat einen getragenen Refrain und würde auch in jeden "hellen" Club passen, wie theoretisch sehr viele Songs dieser Compilation-Reihe. (4,5 Sterne). Die Italiener Syrian zeigen mit "Space Overdrive" einmal mehr ihren typischen Sound - eben aber nur den typischen und keinen besonderen (4,5 Sterne). Eine relativ belanglose Nummer folgt im Anschluss mit Daybehaviours "Close Your Eyes". Außer einer unmarkanten Frauenstimme und einem 08/15-Refrain hat dieser einfach gestrickte Dance-Song nichts zu bieten (3 Sterne). Ein paar Futurepop-Elemente, leichte Einflüsse des frühen Paul van Dyk, ein langweiliger Refrain und sonst nichts Spektakuläres findet sich bei Neuropas "Every Second" (4 Sterne). DJ RAMs typische Beats bietet der Mix von Cosmicitys "Abort". Dazu arrangieren sich etwas mehr Groove und Electro als bei den Vorgängern. Jedoch kann auch dieser Titel nicht mit herausragenden Merkmalen punkten (4,5 Sterne). Zu einem spontanen Fußklopfen und Kopfnicken lädt dann hingegen der Mix von T.O.Y.s "Another Lovesong" von Massiv In Mensch ein. Das Lied beginnt gesanglich sehr melodiös, baut diese Stärke aber nicht weiter aus. So galoppiert der Song futurepoppig-synthhaft zum Ende, ohne Höchstgeschwindigkeit erreicht zu haben (5 Sterne). The Dignity Of Labours "XRV" ist ein eingänglich melodiöser Synthpop-Song, der in dieser Kategorie der bisher clubtauglichste auf der CD ist (5 Sterne). Mit ca. 9 1/2-min zieht sich der sehr clublastig arrangierte Delobbo-Mix von Drooms "Stay" ganz schön in die Länge. Vielleicht wäre er durch eine stärkere Sampler-Nutzung für die Vocals um einiges aufzuwerten gewesen (4,5 Sterne)? Mit Lied Nr. 9 geben sich wieder einmal Icon Of Coil in gewohnter Remixer-Manier die Ehre. Und zwar für De/Visions "Digital Dream". Das gibt dem Titel ein stärkere Clubatmosphäre und Tanzbarkeit, zum Überflieger verhilft der Remix dem netten Song allerdings nicht (5 Sterne). Clublastig geht's auch weiter. Neuroactives "New Sensation" präsentiert stampfende Beats, einige Techno- und Synthi-Sounds und eine düstere, dazu passende Stimme. Der Abgeh-Faktor hat hiermit doch noch eine Spitze auf der Silberscheibe erreicht (5,5 Sterne). "Highway To The Sun" von Alien#Six13 (ein Nebenprojekt von The Nine) ist ein weiteres Highlight auf der CD, auch wenn es von der Konzeption fast nicht in die Tracklist passt. Komplett instrumental, mit einer wunderbaren Melodie - basslinebrabbelndes Dream Dance at its best (vor allem unter den Kopfhörern). Der legitime Nachfolger von PPKs "Resurection" (6 Sterne). Mit "Staring Off At Nothing" von Intuition findet die CD ein knapp 8 1/2-minütiges, club-housiges Ende. Zwar lassen sich einige Synthi-Sound-Einflüsse nicht verbergen, die den Titel mit der Zeit interessanter gestalten, doch der Gesang verleiht ihm das fehlende gewisse Etwas (4 Sterne). Die dritte Ausgabe der Synthpop Clubanthems bietet leider nur am Ende zwei Höhen, dafür ansonsten einige Tiefen - verglichen mit den beiden Vorgängern. Sehr, sehr schade, denn das Niveau hätte man garantiert mit anderen Mixen oder anderen Songs halten können.