Bereits in die achte Runde geht das amerikanische Synthpop Label ‚Synthphony’ mit der Remixed Reihe, bei der jeweils ein Remixer eine Reihe von Stücken unterschiedlicher Künstler neu interpretiert. Nachdem sich beim siebten Teil !distain zusammen als Remixer präsentierten, ist diesmal Manfred Thomaser unter seinem Pseudonym Arsine Tibé unterwegs um Werke von Girls under Glas bis Sara Noxx abzumischen. Weiterhin wird erstmals noch eine zweit CD beigelegt, die mit dem Titel ‚Lounge Noire’ betitelt ist und meist instrumentale Stücke aufweist. Thomaser schafft es, eher für das Lounge-Genre untypische Acts entspannt wirken zu lassen ohne unglaubhaft zu werden. Gut, vollkommen chilled sind die Stücke nicht, das war aber ja auch nicht als Ambient-CD gedacht. Ganz weit vorne, der Remix von das Ich, ‚Gottes Tod’: der ausdrucksstarke Gesang nimmt in der ersten Hälfte des Mixes neben ein paar Flächen und einer Akkustik-Gitarre die Hauptrolle ein, bevor dann doch noch ein tanzbarer Beat einsetzt und dem Song eine neue Wendung gibt. ‚In The Nursery’ werden in ein vollkommen ambientes Gewand gesteckt, samt Meeresrauschen und Rückwärts-Samples macht auch das Freude und erzeugt eine ähnlich Stimmung wie die Interpreatation von ‚Right in My Hands’ von Sara Noxx. Nochmal am Mikro bei Essexx liefert Mrs. Noxx eine Steilvorlage für eine exxtrem tanzbare Version von ‚Violent Heart’, die ebenso zum Bewegen animiert wie der poppige aber ungeheuer den Hörer vereinnahmende Track ‚Deliverance’ von Girls under Glass. !distain selbst dürfen natürlich auch nicht fehlen und sind mit dem bisher unveröffentlichten Song ‚Chaotic Brain’ vertreten, der mit Drive und eingängiger Melodie die Fans überzeugen dürfte. Zwischen Fast-schon-Weltmusik von Mike Ease und retrospektiv anmutendem Beitrag von Catastrophe Ballet werden zwei Stücke von Arsine Tibé selbst eingefädelt, die leider halbgar wirken und nicht in den Gesamtkontext passen. Und damit kommen wir zu CD2, die als ‚Lounge Noire’ betitelt mit Hammond-Orgel, Sci-Fi-Sounds, Pseudo-Rumgestöhne und Lounge-Beats zwischen Austin Powers und und Vampir-B-Movies schwingt. Nicht wirklich schlecht, aber leider auch nicht richtig gut. Dafür ist dieser Typ Musik schon all zu oft da gewesen und wurde dann meist ausgefeilter, authentischer und konsistenter dargeboten. Mit der eigentlichen Synthphony-CD kann man also zufrieden sein und interessante neue Muster zu teilweise bekannten Songs erkunden, die zweite Scheibe wird jedoch nicht oft das transparente Tray verlassen. Da diese als Bonus-Disc betitelt ist und auch beim Preis nicht auffällt, geht sie nicht ganz so schwer in die Wertung ein, so dass die mit fünf Punkten bewerteten Mixes nur um einen Punkt nach unter gezogen werden.