Mit dieser Platte verhält es sich in etwa so, wie mit einer Pizza Hawaii. Wer sie bestellt weiß auf was er sich einlässt, ein Viertel der Pizza bleibt dann jedoch oft auf dem Teller liegen. Bei mir wäre das der Part mit der Ananas... Dieser Sampler, wenn man es so nennen kann, beinhaltet jeweils vier Tracks von vier Künstlern des Alfa Matrix Labels. Das Konzept dient dabei weniger dazu, die Künstler einem breiteren Publikum vorzustellen. Vielmehr scheint es so, dass das Label vier Maxis auf einen Silberling packen möchte. Die oben erwähnte Ananas muss dabei eindeutig dem Act ‚Seize’ zugeordnet werden. Denn hier erwartet den Hörer Trance-Pop der weniger innovativen Art. Das können Acts wie ‚Jam & Spoon’ oder ‚Blank & Jones’ um Längen besser. Weder Melodie, noch Gesang noch Instrumentierung wissen den Hörer zu überzeugen. Am ehesten erträglich ist noch der DJ Ram Mix von ‚Don’t let me down’, der die Kirmes-Techno-Elemente der anderen Tracks gänzlich vernachlässigt und dafür nette, hypnotische Sounds spendiert. Besser liegt da schon ‚Ayria’, die mit ‚Debris’ gekonnt einen Electro-Track mit frechen, für das Genre eher untypischem Gesang anreichert und eine gute Grundlage für die Remixes von ‚Rotersand’ und ‚Code 64’ legt. ‚Rotersand’ liefern mit ihrer Interpretation sicherlich einen der stärksten Tracks auf der Compilation. Der Sequencer rattert vor sich hin während der Gesang ein wenig verzerrter rüberkommt als im Original. Der von ‚Razed in Black’ angefertigte Remix von Disease ist nett anzuhören, Tempo und Instrumentierung wirken jedoch gelegentlich etwas unentschlossen. Shaun Frandsen, der zusammen mit Jennifer Parkin ‚Ayria’ ins Leben gerufen hat, ist auch mit seinem Hauptprojekt ‚Glis’ auf der CD enthalten. Etwas härter und dunkler wird mit ‚No Pulse’ ein guter Beitrag für die Djs dieser Welt abgeliefert. Dynamik, gute Instrumentierung und Oldschool-EBM-Gesang formen ein rundes Ganzes. Dabei ist der ‚Grendel Mix’ besonders vorzuheben, da er die Original-Elemente aufgreift und noch konsequenter umsetzt. ‚Taktikal Sekt’ setzten hingegen ganz andere Akzente und transportieren ‚No Pulse’ in ein Parallel-Universum, das von Hocico und Co regiert wird. Auch nicht zu verachten! In die gleiche Kerbe schlägt auch der Track ‚Release the Pain’ der sich kompromisslos im Midtempo viereinhalb Minuten lang traumatisch aufbaut. Schließlich endet die Compilation mit ‚Dunkelwerk’ einen deutschen Act, der das Stilmittel Krieg verwendet um seine Ansichten zum Thema Untergang und Niederlage musikalisch zu transportieren. ‚Die sechste Armee’ mit Original(?)-Samples aus dem Krieg angereichert schafft genau dies und so entsteht eine zwar ansatzweise depressive aber zugleich mit Energie geladene Stimmung. Dabei ist vielleicht der ‚Agonoize Remix’ dem ‚Club is a Battlefield cut’ noch eine Nasenlänge voraus. Zwischen Electro und Industrial wird das ganze Spektrum ausgenutzt und so ist der ‚Autoaggression Mix’ von ‚2Hell’ zwar eher dance-lastig aber keinesfalls schlechter. Mit brachialem 4/4-Stampfbeat und ebenfalls den erwähnten Samples ist zum Schluss noch ‚Undefire’ zu erwähnen. Dunkelwerk liefern zweifellos das durchgängig überzeugendsten Viertel der CD. So sind eigentlich drei der vier Beiträge mehr als ok, der fade Beigeschmack des ‚eins-von-den-Dingen-passt-nicht-zu-den-anderen-Effekts’ bleibt jedoch bestehen. Insbesondere durch die Anordnung der Gruppen auf der CD wird dieser ‚Stilbruch’ umso deutlicher. Ein 'echter' Sampler oder Releases der einzelnen Künstler wären vielleicht die geschicktere Wahl gewesen.