Ein weiterer Septic. Es wurde auch Zeit, denn mit jeder Septic-Ausgabe konnte man bis zum heutigen Tag definitiv weder ältere bekannte Dancefloor-Füller noch sonstige Belanglosigkeiten verbinden. Und auch mit dieser Ausgabe verhält es sich nicht anders. Wieder einmal wurde auf die u.a. von Septic IV bekannten Künstler wie Autoaggression, Seabound, This Morn' Omina, Interlace, Mind.In.A.Box und Dismantled zurückgegriffen. Den Anspruch von Dependent, Originalität, Anspruch, Qualität und Individualität zu vermitteln, erfüllen sie ohne Zweifel. Infektiöser, zum Großteil bis zur VÖ unveröffentlichter oder in spezieller Remix-Form abgemischter Electro-, Industrial- und Futurepop-Sound steht an oberster Stelle, der in einer wirklich gelungenen und vielfältigen Mischung präsentiert wird. Allerdings ist die Tanzbarkeit nicht bei allen Songs gegeben, was auch nicht als oberster Anspruch von Dependent genannt wurde. Die ruhigeren Tracks sind jedoch eher die Ausnahme, so dass das Abzappeln doch im Vordergrund steht. Für die besinnlichen Momente der CD sorgen I, Parasite, Seabound (muss man sich unbedingt unter den Lauschtüten anhören!) und das leider eher mäßige "In Your Eyes" von XPQ-21. Eine weitere Tracklist-Besonderheit gibt es durch den Progressive-Dance-Produzenten Anthony Rother. Der Techno-Electro-Track "Punks" erinnert an Jimi Tenors "Take Me Baby", was ja an sich nicht schlecht ist, nur auf dem Sampler irgendwie fehl am Platz erscheint. Der Song weckt zwar mit jedem weiterem Hören stärkeres Interesse, aber dennoch unterbricht er durch seine Andersartigkeit die dunkel-elektronische Titelzusammenstellung, auch wenn Dependent damit auf ein Crossover von Industrial/EBM und Anthonys Szene hofft. Autoaggressions "Das Nyquist Theorem" verbindet auf sehr interessante Weise Hardtrance-Elemente mit Industrial-Sounds und einem (kurzen) untanzbaren experimentellen Part und stellt somit wahrhaft originelle elektronische Ansprüche an ausgefallene Qualität dar. Mind.In.A.Box liefern mit "Sun And Storm" wieder einmal einen Beweis für ihre derzeitige Einzigartigkeit auf dem Gebiet des intelligenten Electro-Synth-/Futurepop und damit viel Vorfreude auf das bald erscheinende zweite Album "Dreamweb". Rotersand verfolgen mit "Last Ship" einen ähnlichen Weg und können damit ebenfalls gelingend überzeugen. Dismantled bevorzugt diesmal Originalität und setzt einen Fußballchor ein, der sich freundlich in den unverzerrten Restsound einbettet. Alles in allem bietet Septic V wieder einmal mehr als vergleichbare Sampler dieser Kategorie. Zum Selbstläufer wird die Compilation damit aber trotzdem nicht, weil die Titelauswahl immer noch durch Menschen erfolgt. Und da sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, haben die Dependent-Septic-Mitarbeiter sicherlich einen, der das Label hellauf begeistert und die angestrebten Tugenden umsetzt aber bei fast allen Hörern sicherlich zwei oder drei Tracks als davon abweichend und nur durchschnittlich erscheinen lässt. Einen allgemein verbindlichen Oberhammer bietet der Sampler zwar nicht aber individuell werden sich definitiv die unterschiedlichsten Favoriten heraus kristallisieren.