Die fleissigen DJs aus dem Rheinland legen neben den vielen so80s Veröffentlichungen mit RMX eine weitere Veröffentlichung vor, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Kooperationen im Remix-Umfeld zu würdigen, also genau die Tracks zu kompilieren, bei denen gute Songs von wichtigen Künstlern würdig geremixed wurden. Fünfzehn Songs sind enthalten, die sich in zwei Kategorien aufteilen lassen: wichtige und gute Kooperationen, die sich sogar teilweise als Klassiker bezeichnen lassen und auf der anderen Seite Füller, die aus meiner Sicht leider auf dieser CD auch vorhanden sind. Zwischendrin gibt’s noch einige echt gute Mixes der letzten Jahre. Beginnen wir mit den Klassikern: Erlend Oye, der auf der ersten Platte von Royksopp in Poor Leno einen legendären Vocal-Guestslot hatte, bekommt als kleines Dankeschön für seine eigentliche Band Kings of Convenience einen wunderschönen Remix von Royksopp geliefert, der ‚I Don’t Know What I Can Save You From’ zum unvergesslichen Chill-Out-Track aufwertet. Gleiches schafft auch Moby mit OMD’s Souvenir im Super-Stereo Sound, so dass Paul Humphreys diese Version sogar hier und da mal live übernimmt, wenn er mit Onetwo auf Tour geht. Auch ungeheuer wegweisend und noch immer überzeugend verpassen die Pet Shop Boys der Britpop Combo Blur das Chart-Treatment für ‚Boys and Girls’ während Goldfrapp einen der besseren Tiesto Remixes abbekommen. Wie man einen Song im Remix um 180 Grad drehen kann ohne ihn zu zerstören, beweisen die dann wieder für Depeche Mode, indem ‚Halo’ auf einmal als stringgeschwängerte Ballade mit Alison Goldfrapps leicht gehauchten Zusätzen verwöhnt wird. Zwei große Namen treffen sich auch, wenn Trentemöller sich Mobys ‚Go’ vornimmt, wobei das Ergebnis hier bedingt gut erscheint, verliert der Song doch seinen ursprünglichen Zauber. Einen ordentlichen Job machen dann wieder Blank and Jones selbst, die sich Kim Wildes ‚Kids in America’ für ihre so80s Reihe vorgenommen haben. Dann hörts jedoch auch schon auf. Ob man David Guetta, Empire of the Sun oder Medina (wer ist Medina?) auf einer solchen Zusammenstellung braucht und sie gar als Superstars bezeichnen kann, darüber sollte man nochmal diskutieren. Kate Perry und Robbie Williams in seiner eher schlechten Phase muss ich dann auch skippen… und komme glücklicherweise noch zu den Pet Shop Boys, die den raren Eric Prydz Mix des stark unterschätzen Titels ‚Miracles’ beigesteuert haben. RMX ist für mich ein sehr zweischneidiges Schwert, das einfach deswegen nicht vollständig überzeugt, weil man nicht endgültig erkennen kann, wo Blank and Jones damit hinwollen. Sollen schlichtweg interessante Mixes präsentiert werden oder bleibt man dem Motto ‚Superstars Remixed by Superstars’ treu? Vielleicht erfahren wir hier eine Konkretisierung in einem potenziellen zweiten Teil.