Das Online Magazin Metal Message mit der gleichnamigen Samplerreihe ging bisher an mir vorbei – ich gebe zu, daß ich auch nicht allzuviel von Samplern aus dem Metalbereich halte sondern mich dort auch ganze Alben konzentriere. Auf den bisherigen drei Teilen fand man aber bereits bereits eine illustre Runde aus bekannteren und neueren Bands - eine kleine Recherche im Netz macht eben schlauer. Der Name des Samplers ist meiner Meinung nach etwas irreführend: Metal Message lässt vermuten, daß man hier allerlei Spielarten des Metal erwarten könnte. Nicht ganz richtig – alle auf der CD vertretenen Bands spielen Folk-, Pagan- und Vikingmetal in all ihren Formen. Gjenferdsel beginnen mit „Svik“ den Reigen und dem Hörer wird mit recht rohem Metal und Keifgesang recht ordentlich eingeheizt. Zwar fehlt dem Song die Eigenständigkeit, aber die Umsetzung bekannter Elemente ist durchaus gelungen und stimmungvoll. Doch den qualitativen Sprung zu Forefather kann man bei „Engla tocyme“ fast in den Knochen spüren. Was genau das Stück vom gleichnamigen 2002er Album auf einem Sampler von 2007 macht ist recht fraglich, zumal die Band in diesem Jahr mit Steadfast bewies, daß sie weiterhin ein Garant für bockstarken Metal sind, aber nichtsdestotrotz ist „Engla tocyme“ ein Lehrstück: Eine geniale Melodie, stimmungsvolle Chöre und vor allem ein einmaliger cleaner Gesang mit viel Herzblut. Mit Tharaphita kommt eine harte Paganmetalwelle angeschwappt, schnelles Drumming und Krächzgesang machen aus der ansich langsamen Melodie einen harten Stampfer der wirklich begeistern kann. Galar gehen bei „hugin og munin“ recht ähnlich vor, singen aber an vielen Stellen auch clean und brechen sich dabei das Genick – da hätte man lieber weiterkreischen sollen. Oakenshield's „Ginnungagap“ ist auf der gerade beim Medienkonverter besprochenen „Gylfaginning“ enthalten gewesen und ein sehr schöner Song Falkenbach'scher Spielweise. Irminsul haben mich mit „Vinterskuld“ davon überzeugt, auch mal mehr über sie in Erfahrung zu bringen: ein schönes Beispiel, wie man eine altertümliche Folkmelodie mit den typischen Paganmetalelementen versetzen kann ohne ihren ursprünglichen Klang zu verfremden: so enstand ein stimmungsvoller und sehr beschwingter Song. Klasse. Slechvalk doublebasen sich „on the eve of battle“ und geben dabei eine durchschnittliche musikalische Leistung mit schwachen Vocals ab. Der Folkearth Song ist mir viel zu anstrengend: eine einfache nette Folkmelodie wird vehement niedergeprügelt und die Flöten kämpfen eine hoffnungslose und dadurch eher schrille Schlacht gegen den Rest der Band. Und auch das Gitarrensolo nervt gewaltig. Theudho begleiten uns auf der „Journey to lyngvi“: ein anständiger aber auch eher langweiliger Vertreter der Paganmetalschiene. Alkonost bieten bei „Darkness“ etwas Abwechslung durch das Duett Kreischgesang und Trällerelse. Die Hörerschaft darf sich nun aussuchen, ob das gelungen oder fürchterlich kitschig ist (wahrscheinlich ist es beides). Ansich ist der Song aber recht nett anzuhören aber mit über acht Minuten etwas lang. Slartibartfass fangen super an: Dudelsackpower und stimmungsvolle Drums, dann getragene E-Gitarren – bei „St.Cuthbert“ kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Leider sind die Vocals fürchterlich unpassend herausgerotzt und der Song wird so bald zu einer nervigen Angelegenheit aus hübschen und sehr hässlichen Elementen. Skyforger bieten stromlose Folklore – nett aber auch nicht mehr. Sirocco wecken mit „Forsaken shores“ zum Ende noch einmal auf. Ein sehr epischer und cooler Song, der auf seiner langen Spielzeit wieder Erinnerungen an Bathory aufleben lässt, sich aber durchaus durch Eigenständigkeit auszeichnet. Am Ende bleibt festzuhalten, daß der Sampler ansich eine günstige und schöne Angelegenheit war, neue, bzw. unbekannte Bands aus dem Bereich kennenzulernen. Zwar wird über lange Strecken nicht die allerbeste Kost geboten, aber jeder Freund dieser Musikrichtung wird das ein oder andere Stück für sich entdecken. Leider war die CD auf 1000 Stück limitiert, Teil fünf ist aber in der Mache.