Nach drei kommt vier, kommt fünf? Eigentlich schon. Beim aktuellen Infacted-Labelsampler kommt, zumindest für den Medienkonverter, nach Teil 3 schon Teil 5. Ausgabe 4 muss irgendwie an uns vorbeigegangen sein, als er vor zwei Jahren erschien. Dafür sind wir gespannt, was es jetzt wieder Neues aus der hessischen Klangschmiede zu hören gibt. Rein damit in den CD-Player. Zwei Jahre zwischen zwei Samplerausgaben sind für heutige Verhältnisse eine lange Zeit. Aber warum sollte man sich diese Zeit nicht auch nehmen? Ein Blick auf die Tracklist verrät, was in diesen 24 Monaten bei Infacted so passiert ist – offenbar viel. Mit Ausnahme von Soman und XP8 schlägt einem hier eine große Horde Unbekannter entgegen. Hat der Electro-, EBM- und Dark Rave (wie man den Cyber-Electro-Kram bei Infacted so herrlich nennt) in der letzten Zeit so viele neue Projekte auf den Markt gespült? Das Masse-statt-Klasse-Syndrom ist ja längst kein Unbekanntes mehr … Nun heißt es aber endlich auf Tuchfühlung gehen mit „Infacted 5“. Clubstoff satt, darunter etliche Remix-Versionen, hämmert einem ins Gehirn, eine Mischung aus poppigem Electro, Old-School-inspiriertem EBM und jeder Menge Dark Rave/Cyber- bzw. Hellelectro, deren es gerne hätte weniger sein dürfen, denn Niveau und Originalität wird dieses „Genre“ leider niemals mehr erreichen. Was verträgt das Publikum bzw. die Zielgruppe eigentlich noch? Weit mehr als die Hälfte des (exklusiven) Materials von Infacted 5 ist grobes Schnellschuss-Mittelmaß und mag verwöhnte Ohren einfach nicht mehr hinterm Ofen hervorzulocken. Mir soll mal jemand erzählen bzw. vorführen, wie es bei dieser Flut an Kreisch-Electro-Bands (denen auch langsam mal die Auswahl an martialischen oder bio-techno-futuristischen Namenskonstrukten ausgehen müsste) noch möglich ist, die einzelnen Künstler voneinander zu unterscheiden und deren Besonderheiten (so es diese gibt) für sich zu entdecken. Von x neuen Namen einmal abgesehen ist auf dem Teil 5 der bekannten Samplerreihe leider nicht viel zu finden, das noch überrascht, es sei denn, man will gar nichts anderes. Da fällt mir spontan ein Songtitel von Dendemann ein … Dann passt es natürlich perfekt.