Hotel Costes ist noch stärker ein übergreifendes Unternehmen wie wir es bspw. von Kitsune kennen, die ja zumindest auch Mode und Musik verbinden. Im Falle von Hotel Costes steckt dahinter nicht nur eine Restaurant-Kette, sondern auch ein Shop für Accesories, Luxury Food und eben die Compilation-Reihe die nun in die fünfzehnte Runde geht. Chill-Out steht hier im Vordergrund, allerdings mehr lasziv-cool als elektronisch-lässig wie man es von so vielen anderen Zusammenstellung mit diesem Attribut kennt. Stephan Pompougnac hat achtzehn Tracks gesammelt, die sich zu einem Soft-Mix zusammenfügen, der zwischen Verve-Sounds, Trip-Hop, französischen Alternative-Ansätze und sanftem House variiert. Knappe siebzig Minuten die definitiv gefallen, überraschen und gefällig innovativ unterhalten. Was Kitsune Tabloid für die Clubs ist, ist Hotel Costes für die plüschig roten Bars in den After Hours einer Clubnacht in Paris. Dabei streckt sich das Spektrum vom leicht Schlager-angehauchten House eines Jürgen Paape bis hin zu klavierbetonten Iggi Pop Cover von Kid Loco mit klassisch eleganten französchen Akzent. Charmant auch das Duett von Grace Jones mit der inzwischen siebzigjährigen Brigitte Fontaine, bei dem sich zwei markante Stimmen finden. Dazwischen hippe Elektronik von Osunlade oder entspannter wirkende Kost im locker laufenden ‚Young, Beautiful’ von Second Date. In zwei Wochen hats der Mix lockere zwanzig Mal geschafft mich gebührend zu unterhalten, was dessen Qualität unterstreicht und großzügig mit Punkten bedacht werden muss.