Conzoom Records ist bekannt für gelungene Sampler im Bereich Electropop. Dies gilt sowohl für die drei Teile ‚elektrisch’, die Specials bekannterer Bands mit Neuem verbanden als auch für die auf Newcomer fokussierte Reihe ‚Electropop’, die es auf sechs Volumes schaffte. Mit ‚Discover’ verändert man erneut das Konzept ein wenig und kehrt zurück zur klassischen Label-Compilation. Neuropa, Zynik, Parallox, das sind die Zugpferde, die natürlich auch auf ‚Discover 01’ zu finden sind. Mit Cinemascape und Carved Souls werden jedoch auch die neuen Signings dem Conzoom-Publikum vorgestellt. International aufgestellt ist die Australien-Fraktion damit genauso dabei wie Deutschland und Schweden. Vergleicht man mit Electropop, so finden sich zwar einige Künstler wieder, insgesamt wirkt Discover01 aber ausgereifter und runder. Eine Salve neuer Electro-Sounds in Extended Versions und Remixes machen über 77 min durchgehend Spass. Carved Souls mit ‚Box’ und ‚It’snot The End’ bestechen doch solide Tunes statt Trendhascherei. Einerseits poppig, dann aber auch wieder minimalistisch alternativ ein definitiver Treffer! Das Album ‚Waveforms’ wird übrigens mit Bonustracks demnächst offiziell auch in Deutschland über Conzoom erhältlich sein. So etwas wie ein kleines Abschiedsgeschenk gibt’s mit einem Parallox Mix von Ancient Times, denn die haben sich ja in Richtung Pacha-Label mit ihrem Radiohead-Cover von ‚Creep’ orientiert. Dafür ist John van Ahlen mit seinem neuen Projekt The Sound of the Crowd vertreten, das zwar nicht vollkommen anders klingt, jedoch deutlich weniger Dancefloor und wesentlich mehr Gitarrenarbeit transportiert. Nicht schlecht, mal sehen was da nachkommt. ‚Absurd Lovesong’ von Zynic präsentiert sich in einer neuen Version, die deutlich flüssiger und beatlastiger erscheint. Ostrich sind bei Conzoom ebenso alte Bekannte: auf Discover ist die schwedische Band vertreten mit dem sehr pointiert instrumentierten ‚Icecold Kisses’ als total unschnulzige Ballade und ‚Lonely Ghost’, welches retro-minimal-tanzbar sehr schöne Akzente setzt. Mit Cinemascape schaffe ich es noch nicht so ganz warm zu werden, zu gradlinig erscheinen die beiden enthaltenen Songs, aber da kann das demnächst verfügbare Album ja vielleicht noch Abhilfe schaffen… Schöne Zusammenstellung, die bereits seit einigen Tagen sehr starkfrequentig in meinem Player rotiert. Der Synthpop-Sommer kann kommen, mit Conzoom….