Der ambitionierte Sampler „Crash Frequency“ geht in die zweite Runde. Um die außerhalb von Australien größtenteils eher unbekannten Bands etwas bekannter werden zu lassen, wurden wieder Beiträge der verschiedensten Bands unter dem Banner „Australien Independet Darkwave“ zusammengefasst. Für weitere Informationen verweise ich an dieser Stelle auf die Rezension der ersten Ausgabe dieses Samplers, auch hier beim Medienkonverter. Darkwave kann ja zunächst viel heißen, so dass der Sampler auch tatsächlich recht heterogen daherkommt und eine schwarz-bunte Auswahl diverser Stile bereit hält. CD 1 ,die sich Arrival (Home) nennt, beinhaltet 15 neue Tracks der vertretenen Bands. CD 2, Departures (Club), kommt mit 13 Remixes daher. Beim Lesen der Tracklist kamen mir partout jedoch nur Angeltheory und Ikon bekannt vor. Also wollen wir doch mal hören, was die Bands zu bieten haben. Los geht es auch direkt mit dem wohl bizarrsten Stück der CD. Angelspit lassen mit ihrem wüsten Cyber-Punk-Industrial-Rock (oder so : )) auf alle Fälle aufhorchen. Es ist defintiv krachig und unmelodiös, aber ziemlich charmant, wie ich finde. Krasser Fall von Geschmackssache.(Ja, es scheint sich wirklich um eine SängerIN zu handeln.) Ikon dürfte wohl ein Begriff sein. Mit Sunset of Golgotha bekommt man dann auch einen Gothic-Rock Song, der das Erwartete erfüllt. Nett. Mit „Human“ schicken Angeltheory einen etwas gemächlicheren Song ins Rennen, der auch auf ihrem letzten Release „Re possesion“ vertreten war. Gepaart mit einer angezerrten Stimme bietet der Song aber für mich nichts, was es wert wäre, noch mal gehört zu werden. Langweiliger Refrain und generell ziemlich arm an Melodien. “Of the invisible” von n0nplus bietet dann lediglich nichts außer Beat und Flächen. Dem recht montonen „Surveillance“ von Tankt, dass sich zum Ende hin immer weiter dezent steigert, kann man eine gewisse hypnotische Tendenz nicht absprechen. Bei The Crystalline Effect musste ich sofort an Portishead und Massive Attack denken. „One time in life“ ist dann somit auch ein leicht melancholischer und schöner Trip-Hop Song. An einsamen Abenden, an denen man mal in den eigenen Gedanken versinken möchte, ist es sicher nicht verkehrt, The Crystalline Effect zu konsultieren. Schön. Bei Lux Voltaire kann ich mir wunderbar die tanzende Menge auf dem 80er Floor vorstellen. Leicht monotoner Electro Wave, der Spaß macht. Gelungen. The Process Void können mich mit dem instrumentalen „Skyro“ nicht begeistern. Elektronische Krach-Snare trifft auf montone Basslines. Viel mehr macht den Song nicht aus, so dass das Stück recht unmelodiös vor sich hin dümpelt. Sorry, aber mir fehlt hier das Packende. Das Synthie-Pop Stück „Don´t feel that way“ von Tycho Brahe weiß durch melodiösen Refrain und (Synth-?)-Gitarre zu gefallen. Resurrection Eve servieren dann Düster-Elektronik mit tief-monotoner Stimme und viel Hall. Zum Ende hin wird dann in höheren Oktaven gesunden, was der Dynamik des Songs gut zu Gesicht steht. Mit „Oblivion“ von Plague Sequence wird es dann wieder etwas treibender. Der wenig vorkommende Gesang ist nicht weiter erwähnenswert. Insgesamt jedoch ein Song, der durchaus das Potential hat, im Club die Meute in Bewegung zu versetzen. Gefällt mir gut. Verschroben ist er irgendwie, der Song von Domino Theory. Die Zutaten lauten hier Schlagzeug, Gitarre, Bass und ja..Xylophon. Dazu eine sanfte Frauenstimme, die der spröden (was nicht negativ gemeint ist) instrumentalen Untermalung die notwendige Seele verleiht. Musik zum Schwelgen. Wie auch The Crystalline Effect sehr charismatisch, wenn der Grundsound auch anders ist. Auch DandelionWine´s „Tulip Eyes“ nimmt die Stimmung der eben genannten Bands auf, jedoch drängt sich die Musik in diesem Fall durch den Einsatz der Geige weiter in den Vordergrund. Dazychain lässt es dann mal richtig rocken. Gitarren, Geige, Bass, etwas Elektronik und entweder getriggertes oder programmiertes Schlagzeug im Einklang mit der ausdrucksstarken Sängerin ergeben ein kurzweiliges und wildes Hörvergnügen. The Tenth Stage kommen mit einer recht minimalistische Sounduntermalung aus und setzen ganz auf den Gesang, der mich in gewissen Momenten etwas an Alphaville erinnert hat. Netter, wenn auch kein sonderlich spannender Ausklang des Samplers. CD 2 schickt sich also an, den passenden Soundtrack für einen gepflegten Abend im Club zu liefern. Da auf CD 2 ja viele bereits auf CD 1 besprochene Bands zu finden sind, werd ich nicht noch mal auf jedes Lied eingehen. Es sei nur gesagt, dass man insgesamt also deutlich straffere Beats in den Songs vorfindet. Die Neuinterpretationen sind interessant; dazu gesellen sich Songs, die auf CD 1 noch nicht zu hören waren. Also eine rundum sinnvolle Beilage. Da man die CD nicht so ohne Weiteres erwerben kann,wählet den Link, wo ihr die CD bei Interesse bestellen könnt. Der Preis beträgt 25 Australische Dollar, was gut 16 Euro sind. Da der Versand schon im Preis enthalten ist, kann man da absolut nicht meckern. Fazit: ambitioniertes und unterstützenswertes Release, das zwar nichts Innovatives bietet, aber dem Hörer eine Menge Bands näher bringt, die es verdient haben, gehört zu werden.