Gibt man bei Google „Valar Magic and Wyrmfire“ ein, so kommt dabei kaum was nützliches heraus und Google fragt, ob man nicht doch „Valar Magic und Wurmfrei“ meinte. Eine Schande ist das, aber das Nebenprojekt des Finnen Tomi „Narqath“ Kalliola schaffte es wohl noch nicht einmal zum Geheimtipstatus während seines fast 10jährigen Bestehens. Überhaupt auf das Projekt zu stoßen ist schon recht schwer – ich fand die CD 2002 bei eBay für einen Euro mit der Beschreibung „ähnlich wie Summoning“. Naja, ein Euro ist ja nicht die Welt, also schlug ich zu... und weil sich die CD so weit oben in meiner Beliebtheitsskala befindet, daß die letzte der Top10 Reviews nur ihr gehört, kann man sich vorstellen, daß sie durchaus als mehr als gelungen zu bezeichnen ist! Der umtriebige Narqath betreibt oder betrieb bisher sage und schreibe 18 Musikprojekte – die Winter in Finnland sind eben lang und einsam... Azaghal, Svartkraft und besonders Wyrd dürften zumindest den Lesern etwas sagen, die sich dem Black Metal verschrieben haben, aber während die meisten seiner Projekte eher aus räudigem Black Metal der alten Schule geschustert sind erwarten den Hörer bei Valar getragene Keyboardwände und langsamer und epischer Black Metal der Marke Summoning. Dieser Name muß auch ganz oben auf der Vergleichliste stehen, denn der Klang der Musik und die Tolkien-Thematik sind mehr als nur zufällig. Aber trotz der recht offensichtlichen Parallelen ist es Narqath gelungen, „Magic and wyrmfire“ zu einer zauberhaften kleinen CD zu machen, die auch neben dem großen Bruder bestehen kann. Bands wie Vinterriket oder Falkenbach dienen auch der besseren Orientierung. Die Kompositionen der Black Metal Stücke sind weitaus weniger getragen als der Großteil des Summoning'schen Schaffens – schon der Opener „Wanderlust (the road go ever on)“ startet mit Doublebass-Programming, die Keyboardsmelodie ist genauso mitreißend wie Falkenbachs „...when gjallarhorn will sound“ und die Screams sind leicht gurgelnd und passen durch den Hall ideal ins Geschehen. Die E-Gitarren spielen eindeutig nur die zweite Geige: wer die „Nightshade Forrest“EP von Summoning kennt kann es sich gut vorstellen – ein eher dünner und nur begleitender Sound, der die Melodien zwar unterstützt, aber eben nur unterstützt. „Gil-Galad“ ist sogar noch ein Stück besser als der Opener, wieder wird das Lied durch die pessimistischen Keyboards getragen und wenn im zweiten Teil eine zweite „Orchesterstimme“ hinzukommt schmilzt der Hörer nur so dahin. Traurig, wehmütig und zugleich (durch das wirklich gelungene DrumProgramming) nicht vor sich hinsiechend. Die „Crown of Dirmanesti“ ist ein Ambientkeyboardstück, das Ruhe und eine magische Atmosphäre schafft. „Where dragons forever war“ zeigt schließlich die größten Parallelen zu Summoning und weiß mit seinen Melodien zu überzeugen, „Storm over Krynn“ bietet eine leicht folkig angehauchte Melodie und „Death gate cycle“ zieht den Hörer wieder in den Sog aus Melancholie und Schwermut. Es folgt erneut Ambient mit „Xar-Tsaroth“ und dann kommt der schnellste Track das Albums „Tale of the king under the mountain pt.II“. Saustarker Sond der das eigentliche Album abschließt. Die folgenden beiden Titel unterscheiden sich dann doch sehr vom restlichen Material: „Rivendell 2001“ ist fast schon ein Electro-Stampfer mit Klimper-Keyboards.... sehr ungewohnte Kost für das Ohr, besonders wenn man die CD durchhört und nach der schwarzmetallischen Schwermut nun mit Bässen und „normal“verzerrtem Gesang überfallen wird. Aber auch dieser Song, so unpassend er auf dem Album doch ist, kann sehr gefallen. Und der Abschluss „At the silent shores (towards the great unknown)“ ist großes Kino in ganz kleinem Rahmen: eine wunderschöne Pianomelodie, ohne jegliches schmückendes Beiwerk, spielt sich ins Herz des Hörers und lässt ihn dann einfach zurück. Ein fabelhaftes Ende für diese überraschend besondere CD. All denjenigen, die Summoning oder auch Vinterriket mögen, wünsche ich wirklich das Glück, daß ihnen diese CD einmal in die Hände fällt – gebt ihr eine Chance, denn vor allem auf lange Sicht bleiben die bezaubernden Keyboardwände und der gelungene Gesang im Kopf hängen. Und an manchen Tagen halte ich Valar sogar für besser als das Orginal (auch wenn deren Produktion und Kompositionen eigentlich über jedem Zweifel erhaben sind). Und wer wirklich dem Wahnsinn verfallen ist (ja, ich bin es), der holt sich auch das 2000er Tape mit dem genialen „Fangorn“ und zwei weiten Topliedern. >>Über Valar selbst findet sich nichst offizielles im Netz, bei http://www.metal-archives.com/ kann man aber gute Informationen über alle Releases und die anderen Projekte erhalten<<