Nanu, ist das wirklich Umbra et Imago, was mir da aus den Lautsprechern entgegenschallt? Bombastische Gitarren, weiche Klaviertöne und eine ungewohnt volle Stimme. Und es wird die ewige, nicht die körperliche Liebe besungen! Aber schon beim nächsten Track „Sweet Gwendoline“ (kein Cover des fast gleichnamigen Ärzte-Titels) sind die Zweifel verflogen. Sound und (erotische) Thematik sind eindeutig von Umbra et Imago. Trotzdem zieht sich dies nur durch einige Songs. Mozart zeigt sich auf der vorliegenden Scheibe als nachdenklicher Beobachter und nimmt z.B. bei „Sagt nein“ oder „Der Prälat“ in kritischer Weise und mit direkten Worten zu aktuellen Themen Stellung. Dem kann jedoch die musikalische Begleitung nicht immer folgen. Das Songwriting erinnert teilweise zu sehr an das gewöhnlicher Rockbands. Nach dem wirklich starken Opener „Märchenlied“ schneiden die harten Gitarren einige Intro's zu abrupt ab und gerade die nachdenklichen Texte könnten differenzierter durch die Musik unterstrichen werden. Mozarts diesmal ungewöhnlich vielseitige Stimme und die auf einigen Songs weibliche Begleitung (wer ist diese Sängerin?) kämen dann wohl noch besser zur Geltung. Trotzdem kann „memento mori“ als deutlich gereiftes Werk und als ein großer Entwicklungsschritt der Band angesehen werden, was die Scheibe nicht nur für „Altfans“ interessant macht. Zusätzliches Bonbon zur CD: eine DVD mit, lt. Aussage der Band „fast meditativen Kunst Kurzfilm Sequenzen“, die also wohl einige visuelle Überraschungen bereithält.