Mit „Gott will es“ werfen Umbra et Imago nach langer Abstinenz wieder ein Output auf den Markt, das sicher wieder für reichlich Gesprächstoff sorgen wird. Ohnehin nehmen Mozart und seine Mannen selten ein Blatt vor den Mund und prangern mit ihren Texten Missstände in der Gesellschaft gnadenlos an. Auch in der aktuellen Veröffentlichung stehen an oberster Stelle die menschliche Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und der Machtmissbrauch der führenden Gilde.

So beginnt die CD mit „Die Ballade von den Lästerzungen“, einer musikalischen Aufarbeitung des von Francois Villon verfassten Textes aus dem Mittelalter des 15. Jahrhunderts. Der von Mozart in seiner unnachahmbaren Weise vorgetragene Text wird musikalisch von einem bombastischen Soundgewand untermalt und bietet einen erstklassigen Einstieg in die neue CD, ehe mit “Glaubst Du?“ der Reigen der „religösen“ Songs beginnt. Musikalisch wurde dieser Song zweimal aufbereitet, zum einen mit gitarrenlastigen Arrangements und zum anderen als Birkenbeil Remix, der enorm Technolastig daherkommt. Der „Vampir Song“ wurde bereits vor 14 Jahren schon einmal veröffentlicht, hier wird er allerdings in ein neues Gewand gesteckt und zudem wurden Mozarts, über die Jahre hinweg ausgeprägten musikalischen und gesanglichen Feinfühligkeiten komplett überworfen. So klingt der Gesang mehr als Fremdkörper denn als Einheit mit der musikalischen Basis. Mit "The House of the Rising Sun" covern Umbra et Imago das aus dem Jahre 1964 stammende Original von The Animals.

Im Duett mit Eric Burton (Catastrophe Ballet) wirkt den Song um einiges rauer als das Original und kann auch in Hinblick auf die liebevolle musikalische Verarbeitung Akzente setzen. Als Bonus gibt es noch den Live-Videoclip zu “Es war einmal eine O.“ aus dem Jahre 1997. Zu finden war dieser Mitschnitt bereits auf dem Videotape “The Hard Years“. “Gott will es“ gibt es neben der normalen Version auch als eine auf 666 Stück limitierte Box. Im Großen und Ganzen ist dieses Output wieder eine gelungene Veröffentlichung der Band, wobei man sich voll und ganz auf alte Tugenden besinnt und so dem Hörer Wohlvertrautes im ureigensten Umbra et Imago-Stil vermittelt.