Es war lange ruhig um Maurizio Landini und sein Projekt Typhoid. Das letzte Album "Destinazione Magnetica" erschien bereits 2001 und seitdem herrschte Funkstille aus Italien. Aber nun ist Typhoid zurück und macht gleich Nägel mit Köpfen. Denn er versucht sich an nichts geringerem als an der Simulation der Göttlichkeit, was der Titel seines neuen Album "Simulazione Di Divinità" übersetzt bedeutet. Typhoid kombiniert zwei entgegengesetzt laufende Ausdrucksformen, kühle Breakbeats und warme Melodien, zu einer Melange der ganz besonderen Sorte. Denn im Gegensatz zu manch anderem Versuch dieser Art behalten bei Typhoid die Melodien die Oberhand. Es scheint eher so zu sein, dass die mitunter recht kräftigen Beats Wegbereiter für eine folgende bzw. gleichzeitig hervorgerufene Melancholie sind. Die Melodien auf dem Album tragen eine gewisse Schwermut in sich, zusammen mit einer allumfassenden Harmonie. So wird ein Wechselbad der Gefühle verhindert. Vielmehr kann sich der Hörer von Rhythmus und Melodien tragen lassen, erfährt immer wieder neue Höhen und Tiefen. "Simulazione Di Divinità" ist in dieser Art vielleicht ein wenig vergleichbar mit Haujobbs Album "Polarity", natürlich ohne Gesang. Ganz selten verirren sich kurze Samples in die Songs, verschwinden aber meist, bevor man sie richtig bemerkt hat. Sein Gespür für gefühlvolle Ambient- bzw. Trancepassagen trägt Typhoid zu immer neuen astralen Ausflügen, die, mit Ausnahme des Tracks "Isolationaut", stets von Beats begleitet werden. Im Orphx Remix des Songs "Isolationaut", versehen die beiden Kanadier ihn allerdings mit einer kleinen, rollenden Beatlavine. Beim Stück "Milestonded" mit Zoon und DJ Mystica gibt es neben Klaviertönen auch mal kurz eine erzählende Stimme zu hören. Typhoids neues Album kann sich wirklich sehen und hören lassen. Sein Instinkt für bewegende Melodien und kühle Beats macht "Simulazione Di Divinità" zu einem sehr interessanten und angenehmen Trip.