Wieder einmal so ein bei uns liegengebliebenes Album aus dem Jahr 2010, das noch auf eine Besprechung wartet. Dieses Mal handelt es sich um ein Debütalbum der nordrhein-westfälischen Band Traumtaenzer, die es seit Mai 2008 gibt und die als Quartett auftreten. Ihr Debüt umfasst elf Titel und drei dazugegebene Remix-Versionen, wobei eine Vielzahl der auf diesem Album präsentierten Titel bereits zwei Jahre vor dem Erstlingsalbum auf einer EP und als Compilation-Beiträge diverser Magazine veröffentlicht wurde. Wer sich mit der Band Traumtaenzer auf Neuland begibt, für den zeigt sich mit diesem Album – auch mit den älteren recycelten Werken hierauf - eine gute Möglichkeit, die Band kennenzulernen. Einlassen muss der Hörer sich bei "Der Weisse Raum" auf Musik, aus dem Electro/Gothic Rock Genre, was nicht besonders schwerfällt, da die Band einen eher vertrauten Sound spielt, der nicht für Überraschungen sorgt und an Genre-Kollegen erinnert. Dem Hörer bleiben die ähnlichen Soundstrukturen der Songs nicht lange verborgen. Relativ schnell lässt sich ein Muster erkennen, nach dem das Quartett die Songs aufbaut. Mit viel Spannung eröffnet die Band ihre Titel, die bis auf zwei, drei Ausreißer und Ausnahmen nach der interessanten Einleitung abrupt an Stärke verlieren und dadurch den Erwartungen, die sich währenddessen aufbauen, nicht gerecht werden. Ursache hierfür ist einerseits der oftmals harte Schnitt, bei dem die Band kein gutes Timing vorweisen kann und andererseits die wenig ausgereifte Harmonie zwischen Sänger und Sängerin. Wer bei einem Album auf viele "Zwischenspiele" und Chorales steht, der kann hier fündig werden und an langen atmosphärischen Klangphasen teilhaben. Wer dagegen mehr Action fordert, der könnte hier nicht nur enttäuscht werden, sondern auch irgendwann gelangweilt abschalten wollen. Auf ein poetisches Meisterwerk, in Bezug auf die Songtexte, sollte man hier ebenfalls nicht hoffen. Dass Traumtaenzer nach der ersten musikalischen Hälfte des Albums noch etwas zu bieten haben, daran kann man, wenn man es bis dahin geschafft hat, nur noch schwer glauben. Dennoch gelingt es dem Quartett zum Ende hin ordentlich Gas zu geben und mit "Fuer die Nacht" und "Krieger" zwei Titel zu bringen, die überzeugen, eingängig und an der vorherigen Produktionsqualität gemessen auch endlich sauberer sind. Das Debütalbum "Der Weisse Raum" ist insgesamt kein wirklich mitreißendes Album. Es siedelt sich eher im okay'en Mittelfeld an. Das kann mit dem zweiten Album besser werden.