Mo, Micha und Jeff sind drei ambitionierte Hannoveraner die mit Synths, Samples, Stimme und Schlagzeug ordentlich Druck in die Boxen bringen. TRANSMITTER nennen die Jungs ihr Totalo-Crossover-Projekt. Das neue Album heißt „Pop Hooligan“ und gemäß des namens boxt und knüppelt sich der breite Sound dieses Albums bereits beim ersten, der insgesamt 13 Titel gnadenlos in das Ohr des Hörers. Diese Scheibe ist wirklich die Abwechslung pur und man wird von einer Überraschung zur nächsten getrieben, allerdings ohne dabei einen überhöhten Kulturschock zu erleiden bzw. ohne einen roten Faden in dem ganzen Soundgewirr zu vermissen. Aber worüber rede ich hier eigentlich? Ich rede über Funk der mit Minimalelektronik verbunden wird, über Ambientsound mit dicken Overdubs drauf, über Drum’n’Bass meets Industrial vs. TripHop. Sänger Jeff wandert auf einem schmalen Pfad zwischen Rap und Gesang entlang, wobei er hier und da mal zu einer Seite rüberschwingt und dort kurz verweilt – das tut dem Album sehr gut. Eine solch galante Mischung wie hier erlebt man selten: perfekt ausgetüftelte Sounds, dichte und gut durchdachte Soundteppiche ohne Überfüllung, englischer Rap aus deutschen Landen, der mal nicht peinlich klingt, fette Beats und dicke Bässe. Das schreit förmlich nach vollen Tanzflächen oder einem aufgedrehtem Autoradio. Sicherlich mag der Dubfans sagen, dass nicht genug Dub auf „Pop Hooligan“ ist, der Drum’n’Bass-Fan wird zu wenig Drum’n’Bass bemängeln u.s.w. Unfestgelegtheit kann Probleme machen, aber Bands wie Massive Attack oder die Beastie Boys haben mit ähnlichem Sound bereits bewiesen, dass es auch mit undefinierbarer Musik gut gehen kann und dass solch eine bunte Mischung garantiert auf lange Dauer ein Rezept gegen Langeweile ist.