Dan d' Anyou aka toxic•N•blue bringt mit "Borderline" seine dritte MCD/EP unters Volk. Was erwähnenswert ist, denn auf ein Album warten seine Zuhörer bisher vergeblich. Musikalisch gibt es klassischen Synth-Pop ohne Eskapaden, aber auch ohne neue Ideen. Es erinnert sehr an die gute, alte Zeit in den 90igern, als sich diese Art der Musik auch abseits von Depeche Mode Partys einen Namen gemacht hatte (was wurden De/Vision am Anfang teilweise belächelt) und alles möglich war. Auf der einen Seite schafften es die Blind Passangers in die Charts, auf der anderen Seite konnte man aber auch überraschend eine Promo-CD wie die von Covent Garden (später Sea Of Sin) in die Hand bekommen, die auch Jahre später zum Besten zählt, was dieses Genre zu bieten hat. Sowohl „Borderline“ als auch „Fly Tonight“ klingen beim ersten Hören vertraut. Was am genretypischen Gesang liegt und der Tatsache, dass die Songs vollgestopft sind mit musikalischen Zitaten. Mal klingt „Fly Tonight“ nach And One (Joke Jay hat – dieses mal als Remixer - wieder seine Finger im Spiel), immer ist Depeche Mode allgegenwärtig. Und damit ist auch alles gesagt. Für Besucher der angesprochenen DM-Partys prima Futter. Leider fehlt den Stücken das gewisse Etwas im Refrain um sich wirklich im Ohr festzubeißen. Von den fünf Remixen fällt der „Soul In Balance“ Mix positiv auf, der „Borderline“ in eine getragene Ballade verwandelt. Eine Strategie, die zuletzt Diorama bei „Child Of Entertainment“ erfolgreich verfolgt haben. Für Leute, die auf der Suche nach Innovationen oder Überraschungen sind, ist diese MCD und wahrscheinlich auch die Band toxic•N•blue, eher nichts. Und auch die Tatsache, dass nur zwei Songs geboten werden, ist kein großer Anreiz. Anhänger von toxic•N•blue hingegen bekommen genau das, was sie sich wünschen. Im Herbst soll dann endlich das erst Album erscheinen, hoffentlich sorgt der Einzelkämpfer dann für mehr Abwechslung.