Clubfutter ist simpel und hohl unken die Senioren doch ich werde immer wieder eines Besseren belehrt, wenn Newcomer wie Too dead to die in meinen Hallen beweisen: Clubfutter mag simpel und hohl sein, vor allem aber sind Alben wie ‚Murder on the dance floor‘ extrem kurzweilig. Solomusikant und Jungblut Andy Xx hat gerade in sein Ingenieursstudium beendet. Doch ihn lockt die Bühne mehr als ein sicheres Auskommen und so besudelt er sich nicht nur ungemein stereotyp das weiße Hemd mit Blut und bandelt im Bookletverlauf mit einer nicht minder jungen Herzdame an, nein, er veröffentlicht ein Album, bei dem ich wirklich überrascht bin, dass es trotz geringer Neulanderoberung durchaus gefallen kann. Too dead to die bewegen sich laut Packungsbeilage in der Nähe von Faderhead, Icon Of Coil und den frühen Aesthetic Perfection. Instrumental ein recht netter Mix aus härteren Beats und 80er Synthies, der möglichst auf coole Hippnes und Tanzbarkeit getrimmt ist. Man merkt zwar, dass dem jungen Herren noch die Kohle für wirklich satte und weniger konservige Klänge fehlt, aber die gegebenen Mittel setzt er zumindest versiert ein. Nichts ist neu, alles Wendungen und Einfälle hat man schon einmal vernommen und alles wird knallhart mit einem Beat glattgebügelt, doch auf der Tanzfläche wird genau das funktionieren. Gesanglich ist das Ganze genauso wie textlich eher unauffällig – etwas schade ist die fehlende Abwechslung: mal etwas verzerrt, mal (zu) deutlich abgemischt (wie bei „NLTL“) ist der Gesang doch etwas zu verhalten. Auf Albumlänge fällt auch die Gleichförmigkeit des Gesamtkonzeptes auf – einzelne Tracks werden im Club sicher funktionieren, ‚Murder on the dance floor‘ am Stück hören ist aber nicht die Krönung des Genusses. Doch darum geht es ja auch nicht. Andy Xx will in die Clubs und auf die Bühne und dieses Debut wird ihm dabei helfen. Denn sein Sound ist nicht revolutionär, immerhin aber lebendiger und frischer als der vieler alteingesessener Projekte. Er versucht nicht sofort zu klingen wie ein großes Vorbild sondern bedient sich aus allen Schubladen, die ihm Spaß bereiten. Als Anspieltipps nenne ich mal den Opener „Another sin“ und „The war will never end“. Mich persönlich hat er mit seinen Klängen zwar in keinster Weise berührt, doch da ich nicht zur Zielgruppe gehöre kann ich dennoch anerkennend nicken: Für ein Debut auf dem Sektor wirklich nicht schlecht.