Das Ein-Frau-Projekt Tonikom begann bereits 2002 unter dem Namen Tonik Musik zu machen. Zwei unter Eigenregie veröffentlichte Alben fanden bereits ihren Weg zu den Hörern, nachdem die Amerikanerin den Namen des Projekts von Tonik nach Tonikom änderte. Nun ist sie bei Hymen untergekommen und veröffentlicht dort ihr drittes Album "Epoch". Tonikoms Musik basiert auf zahlreichen Einflüssen und das merkt man dem Album eindeutig an. Verschiedenste Stile koexistieren im friedlichen aber energiegeladenen Miteinander und lassen "Epoch" mehr wie eine DJ-Session wirken, denn wie ein Album. Ambient, Trance, Techno, Tribal, Industrial und IDM bilden ein von Song zu Song sehr abwechslungsreiches Album. Der Grundton aller Songs ist leicht melancholisch, auch wenn zwischendurch Drum 'N Bass oder Breakbeat aufblitzen, denn fast immer liegen sphärische Soundflächen zugrunde. Dieser gemeinsame Nenner verbindet alle Songs, auch wenn das Zappen von Track zu Track dem Griff in eine Wundertüte gleichkommt. Tonikom hat anscheinend auch einen Hang zu älterer elektronischer Musik, denn mancher Song wirkt wie eine Neuauflage eines Songs aus den 90ern, wie z.B. das stampfige "Nightwalk". Dass Tonikom manchmal wie eine Mischung aus Deee-Lite und Beefcake klingen, macht das Album um so interessanter. Tonikom hat ein Gespür für die Verbindung von alt und neu, langsam und schnell. Dabei klingt "Epoch" frisch und unbekannt, was einmal mehr für die Amerikanerin spricht. Also reinhören und staunen.