Bei dem 2003 Album ‘Visitor’ lässt sich der Hörer auf ca. 45 Minuten feinste elektronische Musik ein, die von einer übergreifenden Sentimentalität handelt und durch Erinnerungen leitet wobei ein Schwelgen in längst vergangene Zeiten nicht ausgeschlossen werden kann. Ton Sur Ton bedient sich dabei allerdings nicht an überladenen Schnick-Schnack-Elementen, sondern setzt auf Gefühl, Wärme und einen Leitfaden umgesetzt mit der Stimme Ethans. Die musikalische Epoche der achtziger Jahre schimmert in so gut wie jedem Song durch. Verleiht der Melodie und Harmonie an Farbe, obgleich der spielende Song eher ruhigere oder bewegliche Takte anschlägt. Das kleine Aber steckt hier in diesem Album leider auch drin und bezieht sich auf die Lieder 05 - 08, die wenig Abwechslung zulassen, d.h. mehr oder weniger gleich klingen. Damit ist aber wiederum nicht gesagt, dass diese 4 Songs gleich schlecht sind. Ganz im Gegenteil, das hohe ausgefeilte Niveau hält sich, lässt weder Mängel an der Produktion, noch am Gesang oder den Elementen zu. Optimal und sehr markant erregen auch die B-Vocals Aufmerksamkeit an den Stellen wo Ray mitmischt und das Feeling weiterträgt. Auf die Beleuchtung einzelner Songs möchte ich aber dennoch nicht verzichten, denn da wäre für den Anfang ‘Breath of Life’ zu nennen, der energisch und poppig viel an positiver Stimmung inne hat. ‘ Lonely’, der mit dem deutschen Zwischenruf “Du wirst nie mehr allein sein” ein Sympathieträger ist, ebenfalls aber die Tanzfläche füllen kann. Sowie auch ‘Angels’ als einer der rauen und ruhigeren Liedern und der melancholische Nachzügler ‘Whispering Souls’ , die allesamt mit schönen, verträumten Melodien agieren. Zufall oder ein Zeichen dafür, dass Ton Sur Ton mit ihrem Können umzugehen wissen, beweist das gut platzierte Instrumentalstück, bei dem man mal Abstand zur Stimme gewinnen kann, um dann auch wieder freier dem Folgesong zu lauschen, der dann einfach wieder mehr Zugang bietet. Letzendlich aber gibt es eine durchwachsene Bewertung von mir, da der Abschlusssong meiner Meinung nach, nach hinten losgegangen ist. Weder passt er in das Gesamtkonzept, noch kann er positives Auslösen. Viel eher, erntet dieser Song (Verborgene Gefühle) Lächerlichkeit, bei der mir sicher einige zustimmen können, die schon mal mit dem ‘Bla Bla Maker’ gearbeitet haben.