Martin Lang erschuf, was aus seiner Sicht das „ultimative femme fatal Opus“ sein könnte. Die „Heikäne Löwentötrin“ lauert auf den arglosen Hörer mit 25 Minuten wunderlicher Tonkunst und abstoßender Klänge – eine MCD für Liebhaber des außergewöhnlichen Stils. Oder eben Lärms. Ein Stück befindet sich auf der MCD, ein 25minütiger Ritt durch abwechslungsreiche Abgründe. Mit unermüdlich wahnhafter Kontinuität bedient sich Martin Lang unterschiedlichster Mittel, um seine Vision von Tonkunst zu realisieren. Und so steigt der Titel mit einem kurzen Perkussiongemetzel ein, um dann in ein Riff- und Fauchgewitter überzuleiten. Dann plötzlich Struktur bei Minute 2 und 4 (unterbrochen von wildem Krach): Für wenige Sekunden schleichen sich schmeichelnde Melodien ins Chaos. Wobei – Todesstoß war schon einmal deutlich chaotischer. Immer öfter verarbeitet Martin Lang in seinen Werken ein lesbares Drehbuch, einen Takt. Schön zu hören ist auch die schwelgend-ruhige Phase ab Minute 7 oder das rockig-vorantreibende Zwischenspiel bei Minute 10. Die „heikäne Löwentötrin“ gibt es übrigens auch wirklich zu hören, denn immer wieder findet sich nicht minder irrer weiblicher Vocalwahnsinn in den Lärm ein. Hinter dem wirklich schön gestalteten Cover findet sich in der Din A5 Box ein Werk, dass den wenigen Freunden der Todesstoß Kunst (?) sicherlich wiedereinmal als Bereicherung der Sammlung dienen wird. Ob gut oder schlecht lässt sich bei diesem Musikprojekt kaum sagen, spannend und unterhaltsam kann es aber sicherlich sein. Und im hässlich-hartem Gewüte finden sich doch immer wieder auch schöne und klar erkennbare Momente. Also ein fast schon hörbares Werk.