Fast 5 Jahre hat das Quartett um Sänger m.a.r.c. seine Anhänger auf eine neue CD warten lassen. Allerdings wurden immer wieder Konzerte gespielt, wie zum Beispiel in der Berliner Maria mit Größen wie Dive, Potion Control oder Click Click. Jetzt aber liegt „Passion And Pain“ vor und laut eigener Aussage haben die Potsdamer all ihren Frust über private Schicksalsschläge, Rechtsstreitigkeiten und die aus ihrer Sicht musikalisch sich in die falsche Richtung entwickelnde Szene in diese Veröffentlichung gesteckt. To Avoid liefern klassischen Electro wie er zum Beispiel von Bands wie Evils Toy bekannt ist. Das bedeutet auf der einen Seite, dass hier keine Hellectro oder Future-Pop-Einflüsse zu hören sind, das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass es wenig Überraschungen gibt. Im Gegenteil, viel wirkt schon mal gehört. „Lying Eyes“ etwa klingt anfangs verteufelt nach dem großartigen "Damage Incorporated" von Carphax International. Leider haben sich die Jungs nicht das Rezept für herausragende Refrains mitliefern lassen. "Passion And Pain" ist ein abschreckendes Beispiel für einen misslungenen Electro-Refrain. Sowohl textlich, als auch von der Spannung her. Unveröffentlicht aber bekannt von Konzerten sind „Do You Know“ und „War Nurse“. Am besten gefällt mir von den Originaltracks am Ende trotzdem die 2009er Version von „Instrument Of The Death“. Abgerundet wird diese EP durch einige Remixe und hier haben To Avoid interessante Bands motivieren können. Amnistia geben dem etwas schlappen "Passion And Pain" einen schönen Nordamerika-Flair und mehr Wumms. Gefällt mir gut. Genau wie der Second Disease Mix, hier fallen die Vocals im Vergleich positiv auf. Celphagy versuchen erfolgreich nicht nach Hellectro zu klingen, die von mir sehr geschätzten Necro Facility enttäuschen leider. Auch der Stin Scatzor Mix überzeugt trotz netter Gitarrensamples nicht restlos. „GET“ wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Einiger moderneren Sounds zum Trotz und gerade im Vergleich mit dem neuen Album der großen, von der Band als Einfluss genannten, Front Line Assembly. Wem die aktuell dominierenden Strömungen der Szene genauso auf den Wecker gehen, wie es bei dem Vierer offensichtlich der Fall ist, kann hier mal ein Ohr riskieren. Die Oldschool-Gemeinde wird To Avoid auf den sicher folgenden Konzerten und Festivals bestimmt wohlwollend empfangen. P.S.: Bei der mir vorliegenden CD stimmen Tracklist von CD und Albumcover an einer Stelle nicht überein. Also nicht verwirren lassen.