Wo sind die Timid Tigers, die ich mit ‚Miss Murray’ und ‚Kelly’ kannte. Weg sind sie, das ist erst mal Fakt, wer stattdessen angekommen ist, das folgt im nächsten Paragraph. Wo vor zwei Alben noch starke Verbundenheit zum klassischen Britpop dominierte, ziehen die mit internationalem Footprint gesegneten kölschen Jungs zwei Alben später ganz andere Kaliber. Bedeutend elektronischer und entspannter macht die Band in Neubesetzung genau das was ihr Spaß macht: Slide-Guitar gehört genauso dazu wie Sprechgesang der ein wenig an Mike Skinner erinnert und der macht ja schließlich keinen Rap sondern Indie-Pop, oder? Insofern passts. Im Mittelteil fließt Surf-Bliss der Beach Boys im Hintergrund ein, während zuvor ‚The New Catastrophe’ an die geniale, fast schludrige gesangliche Lässigkeit eines Beck Hansen erinnert hat. Easy Listening Parts dürfen sich in gesamplete Laid-Back-Rhythmen integrieren und den Hörer noch mehr verwirren. Wo die Band also angekommen ist, ich weiss es auch nach mehrmaligem Hören nicht. Fakt ist, dass die Platte Spass macht und der Band nach wie vor einen Wiedererkennungswert der positiven Art verschafft. Positiver, wenn auch verwirrender Gesamteindruck.