Throbberstalk – bei dem Bandnamen denkt der eingefleischte Electro-Fan nach längerem Besinnen an Wumpscut. Schließlich hatte Rudy R. in seiner Frühphase einen Song mit diesem Namen herausgehauen. Die Band Throbberstalk wurde jüngst vom Label Monopol Records wiederentdeckt und veröffentlicht mit „Lest we forget“ nun eine Übersicht über das Wirken des Projektes, welches in den Jahren 1995 bis 1999 sein Unwesen getrieben hat. Die CD kommt in einem edlen A5-großen Digipak mit nettem Artwork daher und macht allein aus diesem Grunde schon auf die Musik neugierig. Führt man sich das Album zu Gemüte, fühlt man sich wiederum oft an Wumpscut erinnert. Die Musik ist am ehesten als eine Art Mischung aus „Neuer deutscher Todeskunst“ und Electro-Industrial der ruhigeren Machart zu bezeichnen. Rhythmus findet man nur zurückhaltend eingesetzt, die Musik ist alles andere als tanzflächen-kompatibel. Vielmehr ist sie voll und ganz auf Atmosphäre aus und soll düstere, bedrohliche Stimmungen heraufbeschwören. Das gelingt Throbberstalk auch teilweise, jedoch ist die Musik für meinen Geschmack ein wenig zu gleichförmig und die Texte mitunter ein wenig zu platt und allzu krampfhaft auf „böse“ getrimmt. So erzeugte die CD bei mir nach einigen Liedern das Verlangen, die Skip-Taste zu betätigen und nach einigen weiteren Songs beginnt das Album auch arg zu nerven. Aber wie gesagt, das ist meine subjektive Meinung. Fans der (frühen) Wumpscut und vielleicht auch der frühen Das Ich könnten mal ein Ohr riskieren, ich denke für alle anderen ist die CD nicht gerade essentiell.