Nach dem Genuß einer CD wie „Sternklang“ bleibt der Rezensent völlig hilflos zurück. Der „Sternklang“ ist aus Baden-Württemberg zu hören, hier ist die Geburtsstätte des Projektes Tholen, und der Sternenreisende Eisen entführt den Hörer in eine Welt, die einerseits eigen und verzückend ist, andererseits aber eine direkte Bewertung unmöglich macht. „Sternklang“ ist nicht nur der Albumtitel, sondern das Stück ansich – ein Track, der über eine Stunde und zehn Minuten komplett losgelöst von der Erde und ihren Ansichten über Musik im Kosmos schwebt. Wenn der Weltraumbahnhof auf dem Mars bereits aufhätte, so wäre dies die geeignte Hintergrunduntermalung. Das Spiel mit Geräuschen, langgezogenen endlosen Tönen, ab und an verschwindend leisen Samples, Stimmungswechsel und völliger Schwerelosigkeit. Ab und an bemerkt man, daß sich die Situation in gewisser Weise verschärft, eine Spannung über der Szenerie liegt die das Herz schneller schlagen lässt (besonders ab der 30ten Minute), dann wieder beginnt diese Reise durch Raum und Zeit in einer Blase, die den Hörer sicher einschließt und vor allem zu Aufregenden schützt. Ich kann „Sternklang“ einfach nicht bewerten. Das liegt nicht daran, daß Tholen ein schlechtes Produkt veröffentlicht hat, aber eine Bewertung der musikalischen Qualität ist schlichtweg unmöglich. Allein der Vergleich mit der gleichzeitig über Twilight Foundations erschienen Sinke Dûs Scheibe zeigt, daß „Sternklang“ noch viel weiter entfernt ist von Musik. Empfehlen kann man die CD all denjenigen, die gerne mit geschlossenen Augen in einen meditativen Zustand gebracht werden wollen oder eine Hintergrunduntermalung für eine bestimmte Art von Events suchen. Die CD hören im eigentlichen Sinne kann man hingegen fast nicht – aber das war auch nie die Intension dahinter.